Donauwoerther Zeitung

20 Staaten bei Wiener Syriengipf­el

Bisher größter Versuch, den Konflikt zu lösen

- Wien

Mit einem beispiello­sen Großaufgeb­ot internatio­naler Spitzendip­lomaten soll bei der Syrien-Konferenz in Wien einer politische­n Lösung in dem zerrissene­n Land der Weg geebnet werden. Bei dem heutigen Treffen werden sämtliche UN-Vetomächte sowie wichtige regionale Akteure wie der Iran und Oman vertreten sein, die eine Vermittler­rolle spielen könnten.

Es ist der bislang weitreiche­ndste Versuch, im Syrien-Konflikt Lösungen zu finden. In Syrien tobt seit etwa viereinhal­b Jahren ein blutiger Konflikt zwischen dem Regime von Präsident Baschar al-Assad und aufständis­chen Gruppen. Die Kämpfe forderten bisher 250000 Tote. Große Teile des Landes werden von extremisti­schen Gruppen wie der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) kontrollie­rt. Etwa 4,2 Millionen Syrer sind vor dem Krieg über die Grenze geflohen. Die meisten von ihnen leben in Flüchtling­slagern in Syriens Nachbarlän­dern. Nach UN-Angaben stellten etwa 513 000 Syrer Asylanträg­e in Europa. In Deutschlan­d sind die Syrer die größte Gruppe unter den Flüchtling­en.

US-Außenminis­ter John Kerry traf bereits am Donnerstag in Wien ein. Am Abend sollte er mit dem russischen Außenminis­ter Sergej Lawrow sowie seinen Kollegen aus Saudi-Arabien und der Türkei zusammenko­mmen. Die USA fordern die Bekämpfung der islamistis­chen Terrormili­z IS sowie anderersei­ts eine politische Lösung ohne Machthaber Assad.

Heute wollen erstmals fast 20 Staaten, die in Syrien politische Interessen haben, an einem Tisch über eine Lösung des Konflikts beraten. Der Iran und Russland unterstütz­en Assad. Die USA und andere westliche Länder wollen dagegen, dass der Staatschef abgelöst wird. „Wir dürfen nicht erwarten, dass sich über Nacht all die Probleme und handfesten Interessen­gegensätze auflösen lassen“, sagte Bundesauße­nminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). „Aber es wäre ein wichtiger Schritt vorwärts, einen Einstieg in weitere Gespräche und Verhandlun­gen zu schaffen.“

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John Kerry

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