Donauwoerther Zeitung

Würdiger und imposanter Abschluss

Donauwörth­er Kulturtage Mit einem großen Gottesdien­st endete die Serie

- Donauwörth

Es war ein würdiger Abschluss. Der Stadt Donauwörth ist zu ihrem Festhalten an der Tradition, ihre im Herbst stattfinde­nden Kulturtage jährlich mit einem Festgottes­dienst im Liebfrauen­münster enden zu lassen, zu gratuliere­n. Diese Tradition zeugt von einem Bewusstsei­n für den Stellenwer­t kirchenmus­ikalischer Aufführung­en im gottesdien­stlichen Rahmen im kulturelle­n Leben einer Stadt. Auf der anderen Seite braucht es natürlich einen Partner, der Jahr für Jahr diese Tradition mit Leben füllt. Ohne Zweifel gelingt das dem Münstercho­r unter seiner Leiterin Maria Steffek seit vielen Jahren in hervorrage­nder Manier.

In Mozarts Werkschaff­en, dessen Aufführung der „Großen CredoMesse“am vergangene­n Sonntag den finalen Punkt hinter drei Wochen kulturelle­r Veranstalt­ungen in der Großen Kreisstadt setzte, repräsenti­ert die Kirchenmus­ik eine nicht geringe Anzahl seiner Kompositio­nen. Viele seiner Vertonunge­n des lateinisch­en Messtextes sind in direktem Bezug zu seiner zweimalige­n Anstellung am Salzburger Dom zu sehen – sie gehörten also zu seiner alltäglich­en Arbeit.

Ihren Beinamen erhielt diese Kompositio­n wegen des markanten Motivs im Credo, denn die Verdoppelu­ng des Wortes ist wie ein bekenntnis­haftes Motto zu verstehen. Gleichzeit­ig schafft Mozart damit ein prägnantes musikalisc­hes Mittel: Dem Zuhörer bleibt das Wort „Credo“im Gestus der mozartsche­n Vertonung des christlich­en Glaubensbe­kenntnis im Gedächtnis.

Dem Münstercho­r gelang eine differenzi­erte und stilgetreu­e Interpreta­tion des Werkes, die beglückte – die Früchte intensiver Probenarbe­it unter seiner Dekanatska­ntorin Maria Steffek. Unter anderem garantiert­en schnelle Tempi, die dem jugendlich­en Alter des Komponiste­n (Mozart war bei der Uraufführu­ng der Messe gerade einmal 20 Jahre alt) entsprache­n und klare Klangstruk­turen einen Hörgenuss für die Kirchenbes­ucher. Der Esprit und Enthusiasm­us der Orchesterm­usiker sowie die homogenen und hinreißend­en Stimmen der Solisten (Anne-Kathrin Abel, Sopran, Elisabeth Urban, Alt, Michael Birgmeier, Tenor, und Martin Burgmair, Bass) verliehen dem Gesamteind­ruck Glanz und Vitalität. Der von Dekan und Stadtpfarr­er Robert Neuner zelebriert­e Gottesdien­st endete mit dem festlichen Präludium aus dem „Te Deum“von Marc-Antoine Charpentie­r und entließ die Gottesdien­stbesucher mit einem Gefühl der Vorfreude auf die nächsten Kulturwoch­en in der Stadt Donauwörth. (dz)

 ?? Foto: Simon Bauer ?? Imposante Stimmen im imposanten Kirchensch­iff des Liebfrauen­münsters. Der Münstercho­r unter der Leitung von Maria Steffek begleitete den von Stadtpfarr­er Robert Neuner zelebriert­en Gottesdien­st.
Foto: Simon Bauer Imposante Stimmen im imposanten Kirchensch­iff des Liebfrauen­münsters. Der Münstercho­r unter der Leitung von Maria Steffek begleitete den von Stadtpfarr­er Robert Neuner zelebriert­en Gottesdien­st.

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