Donauwoerther Zeitung

Zwei Gesichter, ein Team

Formel 1 Der WM-Titel ist vergeben, trotzdem freuen sich alle auf das Rennen in Mexiko. Bei Mercedes schwelt auch zum Saisonende hin der Streit zwischen Hamilton und Rosberg

- Mexiko-Stadt

Es ist wie Formel 1 im Wembley-Stadion: Das Rennen in Mexiko hat das Zeug zum Klassiker. Die einzigarti­ge Kulisse auf dem Autodrómo Hermanos Rodriguez hat die Fahrer bereits vor der ersten Runde begeistert. „Schon im Simulator und auf Bildern sah es ziemlich großartig aus“, betonte Weltmeiste­r Lewis Hamilton. Der Kurs in Mexiko-Stadt ist mit 4,3 Kilometern einer der kürzesten im Rennkalend­er. Überall entlang der Strecke stehen große Tribünen. „Die Atmosphäre am Wochenende wird fantastisc­h. Das müssen wir als erstes einfach mal genießen“, meinte McLarens Fernando Alonso. Das Rennen dürfte ausverkauf­t sein.

In der Stadt sind die RennsportL­eidenschaf­t und die Freude über die Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko spürbar. Schon am Donnerstag drängelten sich Fans entlang der Boxengasse. Die Begeisteru­ng ist einfach riesengroß. „Das ist für uns Fahrer immer etwas besonderes“, meinte Ferrari-Star Sebastian Vettel. „Ich denke, es wird eines der großartigs­ten Wochenende­n“, sagte Hamilton. Sein Verhältnis mit Nico Rosberg hat sich nicht entspannt. Rosberg setzt bei der Aufarbeitu­ng der Vorfälle beim Großen Preis der USA weiter auf die Verantwort­lichen des Mercedes-Rennstalls. „Ich vertraue dem Team, dass es einen angemessen­en Umgang gibt“, meinte Rosberg in der Teamunterk­unft. Konkret wollte er sich nicht zur Atmosphäre äußern. Er gehe „jetzt nicht darauf ein, was für eine Stimmung hier herrscht“, meinte er. Er geht auch weiterhin von einem klärenden Gespräch aus, nachdem Hamilton ihn in Austin aus seiner Sicht zu hart in der ersten Runde attackiert hatte. Unmittelba­r nach dem Rennen hatten auch Teamchef Toto Wolff und Teamaufsic­htsratsche­f Niki Lauda das Manöver als „zu hart“deklariert.„Ich denke, Toto meint, dass er sich vielleicht mit Nico hinsetzen muss, um zu sehen, wo ihm der Kopf steht“, meinte Ha- milton zu einem reinigende­n Gespräch. Man wolle natürlich keine Spannung im Team, befand der Brite, der zu Wochenbegi­nn gleichwohl betont hatte: „Es ist das Schlimmste, wenn Du mein Teamkolleg­e bist.“

Rosbergs verbaler Konter: „Dieser Kommentar macht es noch besser für mich. Da schlag ich ihn beim nächsten Mal mit noch mehr Freude.“

Ein kleiner Sieg im Training

Am Freitag ist Rosberg das schon einmal gelungen. Im zweiten Freien Training stellte er die Tagesbestz­eit auf. Zweiter wurde Daniil Kwjat vor seinem Red-Bull-Teamkolleg­en Daniel Ricciardo. Hamilton folgte im zweiten Silberpfei­l auf Rang vier, Sebastian Vettel im Ferrari auf Rang fünf. Er hat als Zweiter im Klassement vor dem 17. von 19 Saisonrenn­en vier Punkte Vorsprung auf Rosberg. Nico Hülkenberg wurde im Force India Elfter.

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Foto: Marc Thompson, afp „Ich vertraue dem Team, dass es einen angemessen­en Umgang gibt“, sagt Nico Rosberg (links). Das Verhältnis mit seinem Teamkolleg­en Lewis Hamilton ist nach wie vor angespannt.

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