Mechaniker zündet Praktikant an
Gericht Opfer erleidet schwere Verletzungen. 20-Jähriger wird verurteilt
Das sich in Betrieben Kollegen einen Streich spielen, kommt immer wieder mal vor. Was in einem Kfz-Betrieb im Raum Donauwörth passierte, ging aber weit darüber hinaus: Ein junger Mechaniker zündete in der Werkstatt einen Praktikanten regelrecht an. Dieser erlitt schwere Verletzungen. Der Täter, 20, musste sich nun vor dem Amtsgericht Nördlingen verantworten.
Das Opfer hatte sich an jenem Tag die Arbeitshose mit Öl verschmutzt. Um dieses ein Stück weit wieder zu entfernen, putzte der 18-Jährige die Hose mithilfe von Bremsenreiniger. Wenig später kam der Mechaniker auf den Praktikanten zu und hielt ihm ein Feuerzeug an die Hose. Vor Gericht beteuerte 20-Jährige, er habe sich nur einen Spaß erlauben wollen. Er habe gedacht, es handle sich um einen Ölfleck. Deshalb habe er auch nicht
den klinik eingeliefert werden. Dort mussten die Ärzte auch Haut verpflanzen. Der 18-Jährige war zwei Monate krankgeschrieben. Er trug dauerhafte Schäden davon.
Jugendrichter Gerhard Schamann wollte den Beteuerungen des Angeklagten nicht glauben und verurteilte ihn wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 20-Jährige bekam eine Verwarnung und muss dem Opfer 3600 Euro als Wiedergutmachung zahlen. Weitere 1500 Euro hatte der Mechaniker bereits zuvor überwiesen. Die verder hängnisvolle Aktion mit dem Feuerzeug kommt den jungen Mann möglicherweise noch viel teurer zu stehen. Neben den Verfahrenskosten muss er unter Umständen auch für die ärztliche Behandlung aufkommen. Die Kosten dafür summieren sich bislang auf rund 15 000 Euro.
Auch nach Ansicht des Staatsanwalts lag eine gefährliche Körperverletzung vor. Er forderte in seinem Plädoyer neben einer finanziellen Wiedergutmachung auch 80 Stunden gemeinnützige Arbeit. Nach Meinung des Verteidigers des 20-Jährigen handelte es sich dagegen nur um eine fahrlässige Körperverletzung, für die eine Geldstrafe ausreichend wäre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (wwi)