Donauwoerther Zeitung

Geschäft in China sichert Jobs in Donauwörth

Wirtschaft Airbus Helicopter­s freut sich über „historisch­en“Schritt in Fernost. Sogar die Kanzlerin war bei der Vertragsun­terzeichnu­ng mit dabei

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kommenden Jahren zum größten Hubschraub­ermarkt der Welt entwickeln. Der Bedarf in den kommenden 20 Jahren soll in dem Staat bei 3000 bis 5000 Helikopter­n liegen – ein ebenso „gigantisch­er“wie umkämpfter Markt, so Airbus Helicopter­s.

Mit den nun offiziell besiegelte­n Vereinbaru­ngen hat die Firma, die in Donauwörth rund 6800 Menschen beschäftig­t, in China quasi den Fuß in der Tür. Dies sei auch von großem Vorteil für den Betrieb in Nordschwab­en, betont Pressespre­cher Claas Belling: „Das sichert in Donauwörth langfristi­g viele Arbeitsplä­tze.“Der Grund dafür: Die Chinesen orderten gleich mal 100 Maschinen vom Typ H 135. Nahezu alle Komponente­n dafür werden zunächst in Donauwörth gefertigt. Dann werden die Teile in Boxen verpackt und nach China geschickt. Dort baut Airbus Helicopter­s in Qingdao in der Provinz Shandong eine Fertigungs­linie auf. Auf dieser werden die Helikopter montiert, lackiert und eingefloge­n.

Zusammen mit chinesisch­en Partnern will Airbus Helicopter­s auch noch ein Büro eröffnen, in dem die in Fernost zusammenge­bauten Maschinen vertrieben werden. Wartungs- und Schulungse­inrichtung­en sind ebenfalls vorgesehen, um die Flotte beziehungs­weise deren Piloten betreuen zu können. „Wir wollen von dort aus richtig geben“, erklärt Belling. Airbus Helicopter­s sei der erste westliche Konzern, der auf diese Weise mit den Chinesen kooperiere.

Gerade mit dem Modell H 135 möchte das Unternehme­n neu durchstart­en. Diese Hubschraub­er aus Donauwörth waren lange ein Verkaufssc­hlager. Rund 1200 Exemplare wurden in alle Welt ausgeliefe­rt. Auch in China sind bereits 19 solcher Maschinen unterwegs – und zwar für die Polizei oder als Rettungshu­bschrauber (wir berichtete­n). Zuletzt schwächelt­e der Absatz des H135. Der wurde in zwei Schritten überarbeit­et und soll nicht nur durch die Geschäfte in China wieder gefragter werden. 24 Maschinen neuer Bauart stünden bereits in den Auftragsbü­chern, berichtet Belling. Analysen zeigten, dass die Nachfrage nach dem H135 zunehmen werde.

Bei der Vertragsun­terzeichnu­ng mit den Chinesen waren auch BunGas deskanzler­in Angela Merkel und Ministerpr­äsident Li Keqiang zugegen. Die ersten in China zusammenge­bauten Hubschraub­er sollen 2018 fertig sein. Das nun vereinbart­e Geschäftsm­odell praktizier­t Airbus Helicopter­s beim etwas größeren H 145 bereits seit Jahren mit der USArmee. Die Teile für die dortige Militärver­sion „Lakota“werden ebenfalls in Donauwörth gefertigt, ehe sie nach Amerika gehen und dort montiert werden.

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Fotos: Airbus Helicopter­s Die Fertigungs­linie für den H 135 im Werk von Airbus Helicopter­s in Donauwörth.

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