Paula und die braunen Blätter
Für kleine Leser Unsere Zeitungsente erklärt, warum zurzeit das Laub von den Bäumen herunterfällt
Als kleine Ente hat man es derzeit nicht leicht. Immer, wenn Paula Print nur mal schnell über die Wiese watscheln will, schliddert und stolpert sie überall über gelbe, braune und rote Blätter. „Die sind doch bis vor Kurzem noch am Baum gehangen“, wundert sie sich. „Aber da waren sie auch noch grün.“Nur, warum ist das eigentlich so? Die Zeitungsente reibt sich verwundert den Schnabel. Doch dann plustert sie sich plötzlich vor lauter Aufregung auf. Ihr fällt ein, dass sie in der Kükenschule schon einmal etwas darüber gehört hat, warum im Herbst die Bäume ihr Laub abwerfen. Paula weiß sofort einen ersten wichtigen Unterschied: „Es gibt Laub- und Nadelbäume.“Nur die Bäume mit den Nadeln, wie zum Beispiel Tannen oder Fichten, sind das ganze Jahr über grün, auch im Winter. Ganz anders verhält es sich da mit den Laubbäumen wie Kastanien oder Eichen. Da fallen im Herbst nicht nur die Nussfrüchte von den Ästen, sondern auch die vielen bunten Blätter. Irgendwie passiert das immer dann, wenn es wieder kalt wird. Der kleinen schlauen Ente ist klar, dass da ein Zusammenhang besteht.
„Eigentlich sehen die kahlen Bäume im Winter so aus, als hätten sie eine Pause eingelegt und würden schlafen.“Damit hat Paula auch gar nicht so Unrecht. Das größte Problem der Bäume in der kalten Jahreszeit sind nicht nur die niedrigen Temperaturen an sich, sondern dass dadurch auch der Boden immer kälter wird, bis er gefriert. Auf diese Weise können die Bäume dann kein Wasser mehr über ihre Wurzeln aufnehmen. Der Schnabel der gefiederten Reporterin wird ganz blass, wenn sie daran denkt, wie es ihr gehen würde, wenn sie kein Wasser mehr zu trinken bekäme: „Da würde ich dann ja verdursten – und den Bäumen geht es wohl genauso.“ Über ihre grünen Blätter verdunsten sie nämlich sehr viel Wasser bei einem Vorgang, der Photosynthese heißt. Wenn die Blätter dann weg sind, geht auch kein Wasser mehr verloren, sodass ein Baum gut den Winter überleben kann.
„Nur, warum verfärbt sich das Laub immer erst noch, bevor es auf den Boden fällt?“, grübelt Paula. Aber auch da erinnert sie sich daran, was ihr die Lehrerin erklärt hat. Das ist ein bisschen wie bei der Müllverwertung. Der Baum zieht alles aus den Blättern, was er noch irgendwie brauchen kann. Die Farbstoffe und Zuckerreste, die dann noch in einem Blatt zurückbleiben, sind im Gegensatz zum Blattgrün eben gelb und rot. Dieses schöne bunte Laub bleibt aber nicht lange an den Bäumen. Es wird welk und fällt ab. Der Baum selbst hat so die Möglichkeit, sich über den Winter zu erholen und im Frühjahr neue grüne Blätter wachsen zu lassen. Darauf freut sich Paula jetzt schon, weil sie dann nicht mehr mit ihren kleinen Füßen über das ganze Laub stolpert.