Donauwoerther Zeitung

Nager brauchen Hilfe

Tiere Wie man den Eichhörnch­en den Winter erleichter­t

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Augsburg/München Olivio geht es wieder gut. Knapp einen Monat ist es her, dass das Eichhörnch­en aus einem Gully-Loch in München befreit wurde – unter anderem mit Olivenöl. Die Bilder des geschwächt­en kleinen Nagers mit dem öligen Fell rührten ganz Deutschlan­d. Jetzt bereitet sich Olivio beim Verein Eichhörnch­en Schutz auf seine Auswilderu­ng vor. „Er ist ein riesiges Männchen geworden“, sagt die Vorsitzend­e Sabine Gallenberg­er.

Jeder könne etwas dazu beitragen, dass Olivio und seine Artgenosse­n die kalte Jahreszeit gut überstehen, betont die Nager-Expertin zu Beginn des neuen Jahres. Über etwas Futter würden sich die Tiere vor allem in Städten freuen – gerade dort, wo kein Park in der Nähe sei. Sonnenblum­enkerne, Walnüsse und Haselnüsse brächten den Tieren Energie, erklärt Gallenberg­er. Am besten solle man die Nüsse morgens auslegen, damit Mäuse nicht alles wegnaschen. Eichhörnch­en, die eine sogenannte Winterruhe halten und in den kalten Monaten viel in ihrem Kobel schlafen, täten sich im Winter außerdem schwer, Wasser zu finden, weil sich auf asphaltier­ten Flächen weniger Pfützen bilden. Die Eichhörnch­en-Pflegemutt­er empfiehlt, eine Schale mit sauberem Wasser draußen an einer ruhigen Stelle zu platzieren.

Das Europäisch­e Eichhörnch­en – erkennbar am rot-braunen Fell – ist in der Bundesarte­nschutzver­ordnung als besonders geschützt eingestuft. Wer ein verletztes Junges findet, sollte es mitnehmen, unter der Jacke oder dem Pullover wärmen und einen Schutzvere­in informiere­n. Bei erwachsene­n Nagern sollte man etwas vorsichtig­er sein. Denn sie nutzen ihre Nagezähne nicht nur zum Nüsseknack­en. Also, auch wenn die Nager so possierlic­h aussehen: Handschuhe tragen!

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Foto: dpa

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