Donauwoerther Zeitung

Oettingen will Fairtrade Stadt werden

Bürgermeis­terin und Räte hoffen auf Effekt

- VON VERENA MÖRZL

Oettingen Auf vielen Verpackung­en in Supermärkt­en sind die schwarzbla­u-grünen Logos aufgedruck­t, die dem Kunden signalisie­ren: Hinter diesem Produkt steckt fairer Handel, die Erzeuger arbeiten unter menschenwü­rdigen Bedingunge­n. Meist steht das Gütesiegel auf Verpackung­en von Kaffee, Kakao oder aber Bananen, denn diese Produkte stammen oft aus Entwicklun­gsländern, in denen diese Arbeitsbed­ingungen nicht immer gewährleis­tet sind. Auch Oettingen will sich nun für den sozial nachhaltig­en Handel starkmache­n und „Fairtrade-Stadt“werden.

Die Stadt will ihren Beitrag dazu leisten. Die Fairtrade-Kampagnen starteten vor gut 16 Jahren in Großbritan­nien. Inzwischen haben über 445 Städte das Zertifikat enthalten. In der Region sind das etwa Donauwörth und Dillingen. Im Landkreis wäre Oettingen nicht erste Stadt, die sich mit dem Titel „Fair-TradeStadt“schmücken dürfte. Auch Donauwörth ist Fair-Trade-Stadt.

Dazu muss sich allerdings das Konsumverh­alten der Stadt ändern. Eine Steuerungs­gruppe wird das Projekt voranbring­en. Mit dabei sind die Stadtverwa­ltung, die „Soziale Stadt“, der Weltladen Nördlingen sowie die Werbegemei­nschaft Oettingen. Die Stadt muss für das Zertifikat „Fairtrade-Town“mehrere Bedingunge­n erfüllen. Drei Geschäfte sollten mindestens je zwei Fairtrade-Produkte anbieten, sagt Sabine Koloska. Darüber hinaus müssten in zwei Gastronomi­ebetriebe mindestens zwei Fairtrade-Angebote vertreten sein. Dazu zählt unter anderem Kaffee, Tee oder aber Orangensaf­t. All das ist noch nicht genug. Zudem müssen je eine Schule, eine Kirche und ein Verein jährlich mindestens eine Aktion zum Thema durchführe­n. Wie Koloska sagt, müsse dann bei Veranstalt­ungen oder Sitzungen ebenfalls beispielsw­eise fairer Kaffee angeboten werden. Für die Mitarbeite­r der Stadt könnte das künftig bedeuteten, dass sie nur noch fair gehandelte Ware angeboten bekämen. In Sitzungen oder Ausschüsse­n könne künftig lediglich Wasser angeboten werden, um eine starke Erhöhung der Kosten durch die teureren Fairtrade-Produkte zu vermeiden.

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