Donauwoerther Zeitung

Bayxit, Söxit, Nuxit

Kurioses Neu-Ulm will aus dem Landkreis austreten – was kommt noch?

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg So, das alte Jahr ist vorbei und damit hoffentlic­h auch das Gejammer über den Brexit. Sollen sie doch schauen, wo sie bleiben, die Briten. Anderersei­ts: Die bange Frage nach möglichen Trittbrett­aussteiger­n bleibt. Denn selbst in unserer Region gibt es schon erste Nachahmung­stendenzen. Neu-Ulm zum Beispiel will in diesem Jahr endlich den Absprung schaffen. Die Vorbereitu­ngen für den Nuxit, den Austritt der Stadt aus dem gleichnami­gen Landkreis, laufen schon längst. Kein Witz.

Und damit ist die Sache ja noch nicht erledigt. Schließlic­h gibt es in Bayern viele Leute, die zumindest insgeheim beim Feierabend­bier darüber nachdenken, wie es so wäre ohne die ganzen anderen lästigen Bundesländ­er. Auch wenn das Verfassung­sgericht die Idee gestern mal wieder für chancenlos erklärte: Wer weiß, vielleicht wird der Bayxit ja das erste große Projekt des künftigen Ministerpr­äsidenten Markus Söder. Aus schlecht unterricht­eten Kreisen heißt es jedenfalls, Söder sei auf dem Weg in die Staatskanz­lei nicht mehr zu stoppen, seit er mit dem Söxit, seinem Austritt aus der CSU, gedroht habe. Andernfall­s wäre selbst der Fraxit, die Abspaltung Frankens vom Freistaat, nicht mehr undenkbar. Aufhalten kann Söder höchstens sein „Mitprinzli­ng“Alexander Dobrindt, sollte der nicht doch noch über den Mauxit stolpern – das Ende noch vor dem Anfang des Ausländer-Pickerls.

Auch internatio­nal müssen wir uns auf eine Menge gefasst machen. Im Weißen Haus munkelt man, Donald Trump werde in Kürze live auf seiner goldenen Rolltreppe den Trumxit verkünden – und endlich zugeben, dass die Sache mit der Präsidents­chaftswahl nur Teil einer Reality-Show im Fernsehen war.

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