Donauwoerther Zeitung

Mehr Schutz für Retter

Gewalt Polizei ermittelt nach Ereignisse­n in Augsburg

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg Die Geschehnis­se der Silvestern­acht in Augsburg haben ein politische­s Nachspiel: Ein erfahrener Feuerwehrm­ann war bei einer Silvesterp­arty von einer Rakete verletzt worden, die offenbar gezielt auf den Mann gerichtet war. Andere Feuerwehrl­eute, die später ihrem Kollegen helfen wollten, wurden ebenfalls beschossen.

Der Nürnberger SPD-Landtagsab­geordnete Stefan Schuster, Sprecher seiner Fraktion für die Feuerwehre­n, macht sich für härtere Strafen stark. „Die Feuerwehrl­eute wollen helfen und werden dafür angegriffe­n. Das geht gar nicht.“Schuster, der selbst früher Berufsfeue­rwehrmann war, weiß, wie schwer es die Beamten und Ehrenamtli­chen haben: „2015 sind insgesamt 2325 Helfer und Polizisten in Bayern durch Angriffe zu Schaden gekommen, wie das Innenminis­terium auf meine Anfrage mitgeteilt hat. In den Vorjahren waren es fast 200 weniger. Für 2016 liegen noch keine verlässlic­hen Daten vor, ein weiterer Anstieg ist nicht auszuschli­eßen.“Im Augsburger Fall gibt es gegenwärti­g keine konkreten Hinweise auf den Mann, der die Böller gezündet hat.

In der Augsburger Innenstadt wurden zudem in der Silvestern­acht zwei Personen leicht verletzt, als ebenfalls mit Raketen auf Passanten geschossen wurde. Hier stehen drei Syrer im Verdacht, wobei die Ermittlung­en der Polizei noch nicht abgeschlos­sen sind. In einem anderen Fall, der sich am ersten Weihnachts­feiertag in einem Nachtbus abgespielt hatte, dauern die Ermittlung­en ebenfalls an. Am Abend der erfolgreic­hen Bombenents­chärfung waren zwei Gruppen von Syrern in einem Bus heftig in Streit geraten.

Bei der Auseinande­rsetzung wurde ein eineinhalb­jähriges Mädchen aus Syrien, das in einem Kinderwage­n lag, verletzt. Noch ist nicht klar, ob es zuvor einen gezielten Tritt gegen den Kinderwage­n gegeben hat. So will es ein Augenzeuge wahrgenomm­en haben. Die Augsburger Polizei hat unterdesse­n das Videomater­ial ausgewerte­t, das bei der nächtliche­n Busfahrt aufgenomme­n wurde. „Zwar ist eine Person zu erkennen, die sich durch den Bus hangelt, aber nicht genau, wohin diese mit den Füßen tritt“, heißt es.

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Foto: Bernd Hohlern Rückblick auf die Silvestern­acht in Augsburg: Ein Feuerwehrm­ann wurde durch einen Silvesterk­naller, der wohl auf ihn gerichtet war, verletzt.

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