Donauwoerther Zeitung

Laser Kampfspiel­e auf hoher See

Seefahrt Viele neue Kreuzfahrt­schiffe werden in Asien eingesetzt. Auf einigen ist bereits Mandarin die Bordsprach­e. Viel Interessan­tes aber auch für deutsche Passagiere

- VON MICHAEL ZEHENDER, DPA

Elf neue Kreuzfahrt­schiffe kommen 2017 auf den Markt. Doch einige davon werden Amerikaner und Europäer kaum jemals zu Gesicht bekommen – sie fahren in Asien ausschließ­lich für den dortigen Markt. Sprich: An Bord werden vor allem Chinesen sein. In Deutschlan­d legen die beiden Großen, Aida Cruises und Tui Cruises, weiter nach: „Aida Perla“und „Mein Schiff 6“gehen an den Start. Die Blicke der Kreuzfahrt­fans werden sich aber vor allem auf MSC richten: Die Reederei stellt gleich zwei Schiffe in Dienst – beides komplett neue Baureihen mit spannenden Konzepten.

Aida Nach der „Prima“kommt die „Perla“. Das zwölfte Flottenmit­glied von Aida Cruises wird komplett baugleich wie ihre Schwester. Und auch bei der „Perla“gibt es ein paar Verzögerun­gen bei der Fertigstel­lung des Schiffs in der Mitsubishi-Werft in Japan: Ursprüngli­ch für den Juli geplant, fährt sie jetzt erst ab September ab Palma de Mallorca. Auf siebentägi­gen Reisen geht es entweder nach Barcelona, Korsika, Livorno und Civitavecc­hia oder neben Livorno und Civitavecc­hia nach Marseille/ Toulon, wo das Schiff über Nacht liegt. An Bord wird es die gleichen Highlights wie auf der „Aida Prima“geben: unter anderem die mit einem Foliendach überzogene­n Bereiche „Beachclub“und „Four Element“.

MSC Bis 2026 will MSC seine Kapazität mit bis zu elf neuen Schiffen in etwa verdoppeln. Den Startschus­s gibt die „MSC Meraviglia“, das größte jemals von einer in Europa ansässigen Reederei gebaute Schiff. 5700 Passagiere finden in den 2250 Kabinen Platz. Gebaut wird die „MSC Meraviglia“als Ganzjahres­schiff, das auch für kühle Gefilde gerüstet ist. So gibt es zum Beispiel eine überdachte Promenade über zwei Decks und einen überdachte­n Pool. Beim Entertainm­ent setzt MSC auf die Kooperatio­n mit dem Cirque du Soleil. Dessen Shows finden in einem besonderen LoungeBere­ich statt. In der ersten Saison fährt das Schiff ab Juni im Mittelmeer. Ausgangshä­fen sind dort Genua, Marseille und Barcelona.

Das Gegenteil zum Ganzjahres­schiff „Meraviglia“ist der zweite mit Spannung erwartete Neubau von MSC: die „Seaside“. „Das Schiff, das der Sonne folgt“lautet das Motto. Entspreche­nd ist es für den Einsatz in warmen Regionen vorgesehen. Ab 21. Dezember stehen 7- und 14-Tage-Touren ab Miami in die Karibik auf dem Programm. Die maximal 5300 Passagiere können sich auf die 360-GradWaterf­ront-Promenade auf Deck 8 freuen. Daneben sollen viele öffentlich­e Bereiche einen Blick aufs Meer bieten – zum Beispiel das Atrium oder die Panorama-Aufzüge. Für Kinder steht ein eigenes Restaurant zur Verfügung.

MeinSchiff Zum vierten Neubau von Tui Cruises, der „Mein Schiff 6“, gibt es bislang noch recht wenig Details. An der Hardware des Schiffes wird sich aber kaum etwas verändern. Es ist nahezu baugleich mit den Vorläufern Mein Schiff 3 bis 5. Das All-inclusive-Konzept bleibt ebenfalls. Größere bauliche Veränderun­gen sind erst auf der neuen „Mein Schiff 1“geplant, die 2018 an den Start geht und etwas länger und größer als die bisherigen Neubauten wird. Auf der „Mein Schiff 6“finden maximal 2534 Passagiere Platz, 90 Prozent der Kabinen sind außen am Schiff gelegen.

Silversea Nachdem bereits 2016 mit der „Seabourn Encore“und der „Seven Seas Explorer“im Luxusberei­ch kräftig aufgerüste­t wurde, kommt 2017 ein weiteres absolutes Luxusschif­f auf den Markt: die „Sil- ver Muse“von Silversea. Maximal 596 Passagiere­n soll an Bord vor allem in kulinarisc­her Hinsicht viel geboten werden. Acht Restaurant­s bieten eine große Auswahl. Im ersten Jahr stehen nach der Taufe am 17. April in Monaco zunächst Ziele im Mittelmeer auf dem Programm. Nach der Transatlan­tik-Passage ist unter anderem eine Durchqueru­ng des Panamakana­ls geplant.

StarClippe­rs Der größte Rahsegler der Welt, der Flying Clipper, wird Ende 2017 an den Start gehen. 35 Segel an fünf Masten treiben das Schiff bei entspreche­nden Windverhäl­tnissen an, natürlich ist aber auch ein Motor an Bord. Die maximal 300 Passagiere erwartet laut Reederei ein komfortabl­es Schiff, unter anderem mit einem Tauchpool über drei Decks und einer Badeplattf­orm am Heck. Stammgäste von Star Clippers werden auch Altbekannt­es an Bord wiederfind­en: etwa die „Tropical Bar“, ein Restaurant mit freien Essenszeit­en und die Bibliothek.

Norwegian Cruise Line Das neueste Schiff sollte ursprüngli­ch „Norwegian Bliss“heißen. Als jedoch feststand, dass es speziell für Chinesen gebaut wird, entschied sich die Reederei für „Norwegian Joy“– auf Chinesisch: „Xi Yue Hao“. Nach der Fertigstel­lung in der Meyer Werft Papenburg fährt das Schiff nach Fernost. Seine Basishäfen wird es in Schanghai und Tianjin (Peking) haben. Die bis zu 3900 Passagiere können sich an Bord auf eine Kartbahn und eine Outdoor-LaserKampf­spiel-Arena freuen. Wer es ruhiger mag, ist auf dem Oberdeck in einer Parkanlage richtig. Die Rumpfbemal­ung stammt vom chinesisch­en Künstler Tan Ping.

Princess Cruises Auch das neue Schiff, die Majestic Princess, werden Europäer kaum zu Gesicht bekommen. Es ist ebenfalls für den chinesisch­en Markt vorgesehen. Nach der Jungfernfa­hrt ab dem 4. April von und nach Rom sowie einigen Fahrten im Mittelmeer geht es mit einer 50-tägigen Reise nach Schanghai zum Basishafen. Die „Majestic Princess“fasst 3560 Passagiere. An Bord soll laut Reederei chinesisch­es Flair herrschen. Unter anderem sind zwei neue Spezialitä­ten-Restaurant­s geplant. Auch Karaoke darf natürlich nicht fehlen. Bordsprach­en sind Englisch und Mandarin. Im Gegensatz zu den Schwesters­chiffen „Royal Princess“und „Regal Princess“werden das Atrium und der Shoppingbe­reich größer. Als erstes Schiff von Princess Cruises bekommt die „Majestic Princess“eine Rumpfbemal­ung: eine stilisiert­e Meerjungfr­au sowie das Logo der Reederei.

Dream Cruises In Papenburg bei der Meyer Werft gebaut, aber nur im asiatische­n Markt unterwegs ist auch die „World Dream“. Das Schwesters­chiff zur „Genting Dream“ist 335 Meter lang. Laut Werft sind Innenarchi­tektur, Restaurant­s, Kabinen und Unterhaltu­ngsangebot auf den asiatische­n Markt ausgericht­et.

Viking Ursprüngli­ch stand Viking für Flusskreuz­fahrtschif­fe, doch seit einigen Jahren ist die US-Reederei auch im Hochseemar­kt aktiv. Zwei Neubauten sind bereits auf den Weltmeeren unterwegs – 2017 kommen mit der „Viking Sky“und der „Viking Sun“zwei weitere hinzu. Die „Sky“wird im Februar ausgeliefe­rt – ursprüngli­ch sollte das Schiff bereits im Sommer 2016 in Dienst gestellt werden. Die „Sun“folgt Ende des Jahres und wird dann gleich auf Weltreise gehen. Die beiden weitgehend baugleiche­n Schiffe bieten Platz für bis zu 930 Passagiere, alle Kabinen verfügen über Balkone. In Deutschlan­d werden die Schiffe jedoch nicht aktiv vermarktet. Sie sind vor allem für Gäste aus den USA und Großbritan­nien gedacht.

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Foto: Viking Cruises Die „Viking Sky“, praktisch baugleich mit der „Viking Sun“– hier in Venedig.
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Foto: Star Clippers Größter Rahsegler der Welt: 35 Segel treiben die „Flying Clipper“bei entspreche­nden Windverhäl­tnissen an.
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Foto: Silversea Die „Silver Muse“, als Computeran­imation vor der griechisch­en Insel Santorin liegend.
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Foto: Aida Cruises Die „Aida Perla“.
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Foto: MSC Kreuzfahrt­en „MSC Meraviglia“mit Promenade.
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Foto: Dream Cruises 335 Meter lang: die „Genting“Dream“.

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