Nafri, Ladi, Spusi & Co.
Sprache Die Welt der Polizei steckt voller geheimnisvoller Abkürzungen. Für diesen Jargon gibt es sehr praktische Gründe
Köln Der Gebrauch des Begriffes „Nafri“durch die Polizei im Zusammenhang mit Intensivtätern aus dem nordafrikanischen Raum hat nach der Kölner Silversternacht für viel Aufregung gesorgt. Nach Angaben von Polizeigewerkschaften handelt es sich dabei um eine von unzähligen Abkürzungen, die im Polizeijargon üblich sind.
„Die Polizei dürfte mit führend sein im Verkürzungswahn“, sagt der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz. Solche Abkürzungen würden verwendet, um Zeit zu sparen und seien nicht wertend gemeint. Sie sollten aber nur intern genutzt werden, „da sie missverstanden werden könnten“. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hat die Verwendung des Begriffes Nafri in einer Twitter-Nachricht auch umgehend bedauert.
Nach Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft, Ernst Walter, handelt es sich dabei um Arbeitsbegriffe. „Es gibt Abkürzungen, die zum Beispiel im Funkverkehr genutzt werden.“Walter zufolge nutzen Polizisten Hunderte solcher Abkürzungen, die sich teilweise regional unterscheiden. Hier eine kleine Auswahl:
Nafri: Nordafrikanischer Intensivtäter Limo: Linksmotivierter Straftäter Remo: Rechtsmotivierter Straftäter
Rubu: Person aus Rumänien oder Bulgarien Bap: Besonders auffällige Person Hilope: Hilflose Person, Betrunkener Ladi: Ladendieb Exi: Exhibitionist EVL: Schwarzfahrer (die Abkürzung steht für „Erschleichung von Leistungen“) Ehu: Einsatzhundertschaft Hufü: Hundertschaftsführer Adler machen: Person wird durchsucht, muss sich mit den Händen an die Wand stellen
Fackel anmachen: Blaulicht einschalten Gefasa: Gefangenensammelstelle Getras: Gefangenensammeltransporter Wawe: Wasserwerfer Gewa Sport: Gewalttäter, Hooligans Acht: Handschellen Füße: Beamte auf Fußstreife Spusi: Spurensicherung (bestens bekannt aus TV-Krimis)