Donauwoerther Zeitung

„Eine Machtprobe“

Silvester Die Polizei rätselt über die Motive der Nordafrika­ner. CDU-Politiker weiß eine Antwort

-

Köln/Berlin Nach der jüngsten Silvestern­acht versucht die Kölner Polizei herauszufi­nden, wie und warum erneut mehr als 1000 junge Nordafrika­ner zum Hauptbahnh­of der Domstadt gekommen sind. „Dem werden wir nachgehen“, sagte eine Sprecherin. Kölns Polizeiprä­sident Mathies hatte zuvor gesagt, es bereite ihm Sorge, dass man darauf noch keine Antwort habe.

„Für mich ist das eine Machtprobe gewesen“, sagte CDU-Innenpolit­iker Armin Schuster im ZDF. Der Staat müsse wehrhaft bleiben. „Und wenn eine Gruppe von Nordafrika­nern versucht, herauszufi­nden, ob wir das sind, dann wurde genau mit der richtigen robusten Sprache geantworte­t: Wir Deutsche feiern Silvester so, wie wir’s wollen.“

Der Kölner Sozialwiss­enschaftle­r Mimoun Berrissoun vermutet „gelenkte Gruppen“hinter den Silvestere­reignissen. Bei den von der Polizei beobachtet­en nordafrika­nischen Intensivtä­tern müsse man zwei Gruppen unterschei­den: „Zum einen die Leute, die die Szene lenken – das sind Berufskrim­inelle, bei denen einige auch deutsch sprechen.“Dann gebe es Mitläufer, die zunächst als geduldete Asylbewerb­er keine Perspektiv­e haben und von den Lenkern rekrutiert werden.

Vor Silvester war spekuliert worden, die Tätergrupp­e des Vorjahres werde wegen der großen Polizeiprä­senz diesmal wegbleiben. Doch nach Polizeiang­aben kamen erneut etwa 1000 junge Männer zum Hauptbahnh­of. Etwa 650 wurden überprüft. Fast ausschließ­lich waren es Nordafrika­ner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany