Donauwoerther Zeitung

Wasser ist wertvoll

Sternsinge­raktion 2017 Mit dem Geld wird auch Menschen in der Turkana geholfen. Das ist eine der trockenste­n Gegenden der Erde. Auch Aweet lebt dort. Hier erzählt sie

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Wenn du den Wasserhahn aufdrehst, denkst du vermutlich nicht groß darüber nach, was du da machst. Wasser ist für uns Menschen in Deutschlan­d selbstvers­tändlich. Und es gibt ganz viel davon. Das ist ein Zustand, von dem Aweet und ihre Familie nur träumen können. Die Zehnjährig­e kommt aus der Turkana. Das ist eine Gegend in dem afrikanisc­hen Land Kenia. Die Turkana gehört zu den trockenste­n Regionen der Welt.

Die Menschen aus der Turkana brauchen Hilfe – auch deswegen sind gerade die Sternsinge­r unterwegs. Mit den Spenden, die die Buben und Mädchen an den Haustüren einsammeln, werden auch Menschen in der Turkana unterstütz­t. Zum Beispiel soll eine besondere Schule eingericht­et werden, die zu den Kindern kommt. Denn bisher ist für Aweet und ihre Geschwiste­r die nächste Grundschul­e zu weit entfernt. Deshalb können die Kinder nicht täglich lesen und schreiben lernen. Mit dem Geld der Sternsinge­r können auch neue Brunnen gebaut werden, denn in der Turkana fällt kaum Wasser vom Himmel.

Aweet ist die älteste von vier Schwestern. Deshalb hat sie schon viele wichtige Aufgaben. Das Mädchen bringt die jüngeren Geschwiste­r zur Vorschule und holt sie auch wieder ab. In der Vorschule gibt es auch ein Mittagesse­n für alle. Aweet sammelt auch Feuerholz und passt auf die Ziegen ihrer Familie auf. Und sie muss täglich Wasser von der Wasserstel­le holen. Das ist in der Turkana immer die Aufgabe der ältesten Tochter einer Familie. Oft müssen die Mädchen dafür lange Strecken zurücklege­n und haben dabei schwer zu tragen. Der nächste Brunnen liegt etwa einen Kilometer von Aweets Zuhause entfernt.

Sechs Liter am Tag stehen ihr zur Verfügung

Aweet stehen am Tag etwa sechs Liter Wasser zur Verfügung – zum Trinken, Waschen und Kochen. Sechs Liter passen in sechs Milchpacku­ngen. Das ist nicht viel. Ein Kind in Deutschlan­d verbraucht am Tag ungefähr 130 Liter Wasser. So viel, wie in eine Badewanne passt.

Regen kommt ganz selten in der Turkana vor. Und tagsüber klettern die Temperatur­en schon mal auf 60 Grad. Das ist so heiß wie in einer Sauna. Aweet liebt den Regen. „Wenn es regnet, dann wird alles grün, das ist sehr schön“, sagt die Zehnjährig­e. Aber das kommt nur selten vor. Und durch den Klimawande­l noch seltener.

Aweet und ihre Eltern wissen nicht, was der Klimawande­l ist. Sie haben noch nicht davon gehört, dass Autos und Fabriken Gase ausstoßen, durch die sich unsere Erde erwärmt. Dadurch verändert sich auch das Klima, sagen Experten. Trockene Gegenden werden noch trockener. Darunter leiden die Menschen wie Aweet. Weil es zu wenig Wasser gibt, können die Menschen dort keine Pflanzen mehr anbauen. Sie selbst und auch ihre Tiere haben deshalb zu wenig Essen. Aweets kleine Schwester ist deswegen kleiner als zum Beispiel gleichaltr­ige Kinder in Deutschlan­d. (lea, dpa, pm)

Info Mehr Infos über Aweet und die Sternsinge­r findest du unter www.sternsinge­r.de im Internet. Dort kannst du dir auch ei nen kleinen Film über Aweet und die Turkana an sehen.

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 ??  ?? Aweet hält ihre jüngste Schwester Nissipan auf dem Arm. Weil es nicht genug Essen für das kleine Mädchen gibt, wirkt es jünger als ein einhalb Jahre.
Aweet hält ihre jüngste Schwester Nissipan auf dem Arm. Weil es nicht genug Essen für das kleine Mädchen gibt, wirkt es jünger als ein einhalb Jahre.
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Fotos: Bettina Flitner/Kindermiss­ionswerk Das ist Aweet mit ihrer Familie: Mama, Papa und drei Geschwiste­r. Die anderen Kinder kommen aus der Nachbarsch­aft.
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So sieht Aweets Schlafzimm­er aus. Das Mädchen schläft gemeinsam mit seinen Schwestern auf einem Kamelfell und un ter freiem Himmel.

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