Der Mahavishnu
John McLaughlin Jazzrock-Gitarrist wird 75
London/Monaco Weltbester lebender Gitarrist, urteilen Meister des Instruments wie Jeff Beck und Pat Metheny. Er selbst lächelt und wehrt wie üblich ab: Es gebe keinen Besten. Musik sei nicht Boxen. „75 Jahre – ich kann es selbst kaum glauben! Ich bin immer noch ein Hippie“, so John McLaughlin über seinen heutigen Ehrentag. „Ich fühle mich gesundheitlich gut, besser als vor 20 Jahren.“
Der kleine John wuchs in einer musikalischen englischen Familie auf, lernte Klavier und Geige, bevor er mit elf sein Instrument fand: die Gitarre. Flamenco und Gypsy-Jazz beeinflussen ihn. Während er in London Gitarren und Kaviar verkauft, Lastwagen fährt und Instrumente repariert, macht er sich einen Namen in Jazz- und Blueskreisen. Dann, 1969, kommt der Durchbruch, als er nach New York zieht. Wenige Monate später nimmt er mit Trompeter Miles Davis den JazzMeilenstein „Bitches Brew“auf. Davis ist so beeindruckt von McLaughlin, dass er einen Track nach ihm benennt.
McLaughlin ist Anhänger der indischen Philosophie. Sein spiritueller Lehrer Sri Chinmoy gab ihm den Namen Mahavishnu, etwa: göttliches Mitgefühl, Macht, Gerechtigkeit. 1971 gründet er das Mahavishnu Orchestra – ein Quintett, das Jazz, Rock und östliche Einflüsse miteinander verschmilzt. Die Alben „The Inner Mounting Flame“und „Birds of Fire“gelten als unerreichte Klassiker.
Seit Jahren wohnt McLaughlin in Monaco. Sein Privatleben ist ihm heilig. Einst war er mit der Pianistin Katia Labèque verheiratet. Jetzt lebt er mit der vierten Ehefrau Ina Behrend aus Deutschland und ihrem gemeinsamem Sohn zusammen.