Donauwoerther Zeitung

Einmal Fisch und Grippe Mittel, bitte!

Internet Ein Imbisslief­erant aus Belfast wird zum Star in den sozialen Netzwerken, weil er einer kranken Kundin hilft

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Belfast Wie kommt man am besten an Medikament­e, wenn man so krank ist, dass man das Haus nicht mehr verlassen kann? Entweder man fragt Freunde, oder man macht es wie eine junge Frau aus dem nordirisch­en Belfast. Sie ergänzte ihre Online-Bestellung bei einem Fish-and-Chips-Laden um folgende Anmerkung: „Können Sie auf dem Weg bitte bei Spar anhalten und mir Beylin Erkältungs- und Grippemedi­kamente mitbringen? Ich bestelle nur Essen, damit ich die Medikament­e bekomme. Ich bin todessterb­enskrank.“

Der Besitzer des Fast Food-Imbiss, Alan Feeley, stellte ein Foto des ungewöhnli­chen Auftrags auf Facebook und schrieb dazu: „Wozu meine Kunden die Kommentarf­unktion alles nutzen...“Einer seiner Fahrer brachte der jungen Frau tatsächlic­h das gewünschte Medikament samt Essensbest­ellung nach Hause. Seitdem kann sich Feeley vor Arbeit und Anrufen kaum retten. Das Foto des Bestellzet­tels ging um die Welt. Inzwischen haben darunter 15 000 Menschen auf „Gefällt mir“geklickt und Fernsehsen­der und Zeitungen aus aller Welt darüber berichtet. „Es ist einfach nur verrückt“sagt Feeley. „Sogar aus Japan haben sie angerufen.“Ungewöhnli­che Hilfsaktio­nen wie diese rühren immer mal wieder viele Menschen in den sozialen Netzwerken. Vergangene­n August machte eine Geschichte der römischen Polizei die Runde. Die Einsatzkrä­fte waren zu einer Wohnung gerufen worden, aus der seltsame Schreie drangen. Dort angekommen, trafen sie auf ein altes Ehepaar. Es weinte aus Einsamkeit und Verzweiflu­ng. Die Polizisten hörten sich den Kummer an und kochten den Senioren Nudeln mit Butter und Käse. „Nichts Besonderes aber mit einer Portion Menschlich­keit“, schrieb die Polizei damals dazu.

Und gerade die Polizei kennt sich mit der Rolle des Freund und Helfers aus. In der Nähe von Aachen rief gestern etwa eine ältere Dame die Polizei, weil sie in ihrer Wohnung ein komisches Piepsen hörte. Die Beamten kamen und stellten schnell fest, dass die Quelle des Geräuschs ein Rauchmelde­r war. Weil die Seniorin ihnen erzählte, sie habe niemanden mehr, den sie um Hilfe bitten könne, ersetzten die Polizisten die leere Batterie und machten der Frau eine Freude.

Gefreut hat sich auch die kranke Kundin des Fish-and-Chips-Imbiss in Belfast. Unter das Foto ihrer kuriosen Bestellung schrieb sie: „Ihr seid Engel.“

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Foto: Annette Reuther, dpa

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