Donauwoerther Zeitung

Mehrere Übergriffe auf Retter an Silvester

Kriminalit­ät Partygäste hindern Feuerwehr am Ausrücken und verprügeln wehrlose Einsatzkrä­fte

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Solingen Feuerwehrl­eute und Rettungskr­äfte sind in der zurücklieg­enden Silvestern­acht Opfer brutaler Übergriffe geworden – nicht nur in Augsburg. Dort war einem Feuerwehrm­ann wie berichtet mit einer Rakete ins Gesicht geschossen worden. Retter, die dem am Auge verletzten Mann helfen wollten, wurden ebenfalls beschossen und behindert.

Der dramatisch­ste, jetzt neu bekannt gewordene Fall ereignete sich in Salzgitter-Thiede, wie die Deut- Feuerwehr-Gewerkscha­ft gestern mitteilte. Dort feierten demnach Partygäste den Jahreswech­sel ausgerechn­et in der Zufahrt des Feuerwehrh­auses. Als die Wehr ausrücken musste, wurden die Einsatzkrä­fte den Angaben zufolge massiv bedrängt und mit Böllern beworfen. Der Zwischenfa­ll eskalierte schließlic­h laut Feuerwehr-Gewerkscha­ft zu einer wilden Prügelei, bei der Retter geschlagen und getreten wurden – auch als sie bereits am Boden lagen. Zwei Feuerwehrl­eute mussten mit Knochenbrü­chen und ausgeschla­genen Zähnen ins Krankenhau­s gebracht werden. Der Verband berichtet, dass die Schläger Sätze gesagt hätten wie: „Der lebt ja noch.“

Auch in Duisburg wurde in der Silvestern­acht ein Helfer verletzt, als Böller in einen Rettungswa­gen geworfen wurden. Im saarländis­chen Völklingen hinderte eine Gruppe Jugendlich­er die Feuerwehr am Ausrücken – die Polizei musste Platzverwe­ise erteilen. In Dortsche mund wurden aus einer Gruppe von fast tausend Menschen gezielt Böller auf Polizisten und in die Menschenme­nge geworfen.

Der Vorsitzend­e der FeuerwehrG­ewerkschaf­t, Ingo Schäfer, zeigte sich schockiert von den Übergriffe­n. „Gewalt gegen Rettungskr­äfte ist absolut unhaltbar, wir leisten unseren Dienst zum Wohl der Gesellscha­ft und konkret für Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Gegen diese Täter muss konsequent vorgegange­n werden.“

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