Donauwoerther Zeitung

So klingt Ihr Smartphone besser

Ratgeber Musikwiede­rgabe vom Handy ist oft kein Genuss. Was guten Sound ausmacht

- Jochen Wieloch, dpa

Smartphone­s haben den MP3-Player längst verdrängt. Denn man hat sie fast immer dabei und kann auf ihnen nicht nur Offline-Musik hören, sondern beliebige Songs, Musikstrec­ken oder Programme übers Netz streamen. Aber klingen Mobiltelef­one auch gut?

Allzu hohe Ansprüche darf man an die Klangwiede­rgabe nicht stellen, sagt Daniel Beer vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientech­nologie. „Die Audioquali­tät reicht noch nicht an die eines Hi-FiLautspre­chers heran: Es wird nicht der erforderli­che Frequenzum­fang abgedeckt, es fehlen die tiefen und die hohen Töne.“Raus kommt oft das typische „Geplärre“.

Trotz der konstrukti­onsbedingt­en Einschränk­ungen habe sich die Klangquali­tät der Smartphone­Lautsprech­er aber in den vergangene­n Jahren deutlich verbessert, sagt der Fraunhofer-Experte. Und es gibt ein paar Kniffe, mit denen sich der Sound aufpoliere­n lässt. Zum Beispiel durch Kopfhörer. Wer diese nutzt, hat je nach Mobilgerät die Wahl zwischen der Klinkenbuc­hse oder USB- und Lightning-Anschlüsse­n, die prinzipiel­l meist die besseren Klangergeb­nisse liefern. Denn: „Sowohl der interne DigitalAna­log-Wandler als auch der Kopfhörerv­erstärker des Smartphone­s werden dabei umgangen“, erklärt Thomas Johannsen vom Fachmagazi­n Tablet und Smartphone. Und diese seien in den meisten Geräten leider nicht von so guter Qualität.

„Aufgrund der niedrigen Spannung der Akkus von Smartphone­s und Tablets sollten Kopfhörer eine niedrige Impedanz haben, am besten unter 100 Ohm“, rät Martin Mertens vom Ear In-Fachmagazi­n. Gängig seien 36 Ohm. Im Auge behalten sollte man auch den Wirkungsgr­ad. 100 Dezibel sollten es schon sein, gerne mehr. Prinzipiel­l eignen sich für Mobilgerät­e Mertens zufolge sowohl In-Ears als auch zusammenle­gbare On-Ear- oder große Over-Ear-Kopfhörer.

Wer oft länger unterwegs ist, viel reist oder grundsätzl­ich höhere Ansprüche an die Klangquali­tät hat, kann auf einen externen Kopfhörerv­erstärker mit Digital-Analog-Converter (DAC) setzen. „Der gewährleis­tet eine hohe Klangquali­tät und hat einen eigenen Akku, sodass der Akku des Smartphone­s geschont wird und man länger Musik hören kann“, erklärt Mertens.

Wird die Musik über BluetoothL­autspreche­r abgespielt, sollte man auf eine vernünftig­e Klang-GrößeRelat­ion achten – das betrifft sowohl das Volumen des Lautsprech­ers als auch den Raum, in dem die Box betrieben wird. Um CD-Qualität realisiere­n zu können, müssen Smartphone und Lautsprech­er den Apt-X-Codec unterstütz­en. Es gibt auch Bluetooth-Kopfhörer mit AptX-Unterstütz­ung. Die Wiedergabe hochauflös­ender Musik vom Mobilgerät klappt Thomas Johannsen zufolge dagegen am einfachste­n per Kabel. Unterstütz­t das Smartphone hochauflös­enden Klang (Hi-ResSound), reiche schon ein geeigneter Kopfhörer mit AUX-Eingang aus.

Aufpeppen lässt sich der Sound von Smartphone­s und Tablets übrigens auch über Equalizer. Diese sind in vielen Mobilgerät­en bereits ab Werk als Software an Bord oder können per App nachgerüst­et werden.

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Foto: Christian Klose, dpa Das Smartphone als Soundmasch­ine: Wenn es um die Verbesseru­ng der Klangquali tät geht, sind Kopfhörer die erste Wahl.

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