Sauber unterwegs
Fuhrpark Warum der Dienstwagen von Merkels Sprecher vorbildlich ist
Berlin Regierungssprecher Steffen Seibert zeigt sich nett zur Umwelt: Nur 121 Gramm Kohlendioxid (CO2) stößt sein Dienstwagen mit Hybridmotor pro Kilometer aus. Festgestellt hat das die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die regelmäßig untersucht, wie sauber Spitzenvertreter unterwegs sind. Diesmal hat sie sich die Dienstfahrzeuge von 29 Bundesbehörden sowie 18 öffentlichen Unternehmen und Landesbanken vorgeknöpft. Nicht alle Institutionen gaben auch Auskunft.
Klimaschonender als der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind nur noch die Chefinnen des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger, und der Bundesanstalt für Gewässerkunde, Birgit Esser, unterwegs. Alle drei Dienstwagen haben demnach einen Elektro-, Erdgas-, Benzin-Hybridoder Benzinantrieb und stoßen weniger als 124 Gramm CO2 aus. Für diese Rücksicht auf Umwelt und Klima bekommen die Behördenchefs eine symbolische „Grüne Karte“. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch lobt, dass Seibert „mit positivem Beispiel voranfährt und zeigt, dass man auch ohne schmutzigen Dieselantrieb mobil sein kann“.
Die Leiter der meisten anderen Bundesbehörden fahren DieselPkw, die wegen ihrer Stickstoffdioxid-Emissionen von der DUH abgewertet werden. Schlusslicht mit 158 Gramm CO2 pro Kilometer ist übrigens der Dienstwagen von Tanja Gönner. Die ehemalige badenwürttembergische Umweltministerin ist Vorstandschefin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die unter anderem auch Klimaprojekte in Entwicklungsländern unterstützt.
Die DUH schaut sich immer auch die gesamte Fahrzeugflotte der Institutionen an und errechnet einen Mittelwert. Der EU-Grenzwert für solche Flotten liegt momentan bei 130 Gramm CO2 pro Kilometer, soll aber bereits bis 2020 auf 95 Gramm gesenkt werden. Hier beobachtet die Umwelthilfe eine positive Entwicklung. Derzeit liegt der durchschnittliche Ausstoß bei 123 Gramm CO2. Spitzenreiter ist der BwFuhrparkService, ein Dienstleister der Bundeswehr, gefolgt vom Bundesamt für Naturschutz. Das Schlusslicht bildet hier das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.