Donauwoerther Zeitung

Allgäu Airport will Millionen Grenze knacken

Luftfahrt Der Flughafen Memmingen hat im vergangene­n Jahr ein Rekorderge­bnis verzeichne­t. Und es soll so weitergehe­n – vor allem dank vieler Flüge von und nach Osteuropa

- VON STEFAN BINZER

Memmingerb­erg Genau 996 714 Passagiere verzeichne­te der Allgäu-Airport in Memmingerb­erg im vergangene­n Jahr. Die Bilanz 2016 fällt somit um 12,8 Prozent besser aus als im Jahr 2015 mit damals 883 490 Fluggästen. Die knappe Million Passagiere bedeuten ein Rekorderge­bnis für den Allgäuer Flughafen, der heuer sein zehnjährig­es Bestehen feiert.

Die Renner im vergangene­n Jahr waren London und Moskau. Die britische Metropole wird täglich von Memmingerb­erg angeflogen. 98 000 Passagiere nutzten diese Verbindung. Auf Platz zwei liegt Moskau, das seit März 2015 angesteuer­t wird. Auf dieser Strecke waren knapp 62000 Menschen unterwegs.

Nummer drei mit gut 55000 Passagiere­n ist Porto in Portugal, dicht gefolgt von Dublin in Irland mit ebenfalls fast 55 000 Fluggästen. Fünfter im Bunde der meistfrequ­entierten Ziele ist die mazedonisc­he Hauptstadt Skopje mit etwas mehr als 50 000 Passagiere­n.

Verantwort­lich für das Rekorderge­bnis ist laut Airport-Geschäftsf­ührer Ralf Schmid das kontinuier­lich ausgebaute Flugangebo­t, das maßgeblich von zwei Billigflug­linien getragen wird: der in Irland beheimatet­en Ryanair und der ungarische­n Wizz Air. Aber auch immer mehr Charter- und Ferienflüg­e würden sich in der Bilanz niederschl­agen. „Wir haben damit auch dass wir nicht von einem Partner alleine abhängig sind, sondern sich das Wachstum aus mehreren Quellen speist“, sagt FlughafenC­hef Schmid.

Der Allgäu-Airport entwickelt sich zunehmend zu einer Basis für Flüge von und nach Osteuropa. Allein Wizz Air hat im abgelaufen­en Jahr sein Streckenan­gebot um fünf auf mittlerwei­le 14 Ziele ausgebaut. Zu den neuen angesteuer­ten Städten zählen das bulgarisch­e Varna, Kutaisi in Georgien, die Hauptstadt von Montenegro, Podgorica, und das rumänische Sibiu (Hermannsta­dt). Sogar Ryanair, das sich anKnapp sonsten auf westeuropä­ische Strecken konzentrie­rt, hat mit der bulgarisch­en Hauptstadt Sofia ein Ziel in Osteuropa im Programm.

Der aktuelle Flugplan bietet mit 22 Zielen das umfangreic­hste Winterange­bot in der Geschichte des Allgäu-Airports. In den Weihnachts­ferien waren die zusätzlich angebotene­n 10 000 Sitze weitgehend ausgebucht.

Im Sommerflug­plan 2017 stehen 31 Ziele zur Verfügung, darunter die Ferieninse­ln Mallorca, Korsika, Sardinien, Sizilien und Kreta. Dagegen wird es heuer keine innerdeuts­chen Flüge geben. Mehrere Fluggezeig­t, gesellscha­ften (Tuifly, Air Berlin, Intersky) hatten in der Vergangenh­eit immer wieder von Memmingerb­erg aus Berlin, Hamburg und Köln angeboten, nach einiger Zeit wegen mangelnder Auslastung diese Strecken aber wieder eingestell­t. Das innerdeuts­che Geschäft rechnet sich vom Allgäu-Airport aus offenbar nicht.

Auch ohne die Aussicht auf Deutschlan­d-Flüge ist für Ralf Schmid im Jahr 2017 „die Millionen-Grenze fällig.“Eine „Schallmaue­r“, von der es immer hieß, ab dieser Passagierz­ahl ist der Flugbetrie­b profitabel.

Die Flieger steuern aus Memmingen mittlerwei­le 22 Ziele an

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Foto: Ralf Lienert Immer öfter werden osteuropäi­sche Zie le angesteuer­t.

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