Donauwoerther Zeitung

Zweijährig­er rettet seinen Bruder

Internet Eine Kommode begräbt den kleinen Brock unter sich. Dass er alles gut übersteht, bezeichnet sein Vater als Wunder

- VON SARAH RITSCHEL

Augsburg Brock und Bowdy spielen friedlich in ihrem Zimmer, in der Ecke eine weiße Kommode. Als ihr Spielzeug-Laster und die Teddys offenbar nicht mehr interessan­t genug sind, ziehen die Zwillinge aus Orem im US-Bundesstaa­t Utah die Schubladen der Kommode heraus und versuchen hineinzukl­ettern. Da passiert es: Die Kommode kippt unter dem Gewicht der Zweijährig­en nach vorn. Brock kann gerade noch wegspringe­n, Bowdy begräbt das Möbelstück unter sich, landet genau auf seinem Brustkorb.

Das Video dieser Szene haben sich auf der Videoplatt­form Youtube inzwischen mehr als vier Millionen Menschen angesehen. Nicht, weil sie sensations­gierig sind. Sonder weil der Zwei-Minuten-Film ein Happy End hat. Ricky Shoff, der Vater der Buben, beschreibt es gar als Wunder.

Denn der kleine Brock schafft es am Ende, seinen Zwillingsb­ruder zu befreien. Während Bowdy weint und schreit, versucht Brock erst vergeblich, die schwere Kommode anzuheben. Ratlos steht er vor dem Möbelstück, unter dem Bowdy zappelt. Dann hat Brock die rettende Idee. Er stemmt sich mit ganzer Kraft gegen die Kommode. Gerade so gelingt es ihm, sie so weit wegzuschie­ben, dass Bowdy darunter hervorkrab­beln kann.

Aufgenomme­n hat das Video die Kamera, die die Eltern der Zwillinge in deren Kinderzimm­er installier­t haben. Ihr Vater Ricky Shoff hat es am Neujahrsta­g auf Facebook gestellt. Er habe sich das lange überlegt, schreibt Shoff unter den Beitrag. „Aber wir sind so dankbar für das Band, das diese Zwillingsb­rüder verbindet.“Außerdem schwört Shoff seine Leser darauf ein, Kommoden und Schränke fest an der Wand zu verschraub­en und das Video zu teilen. Dem Sender CNN sagte er, dass das Möbelstück von Ikea gefertigt worden sei. Der Konzern prüfe das, entgegnete eine Sprecherin gegenüber dem Fernsehsen­der. Das Video zeige, wie wichtig es sei, Möbelstück­e an der Wand zu befestigen.

Ikea hatte erst im Dezember 50 Millionen Dollar an drei amerikanis­che Familien bezahlt, deren Kinder mit zwei Jahren von Kommoden aus der Serie „Malm“erschlagen worden waren. Außerdem verpflicht­ete sich der schwedisch­e Konzern, 250000 Dollar an Kinderkran­kenhäuser und Hilfseinri­chtungen zu spenden.

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Screenshot: Youtube Fast scheint es, als würde Bowdy (rechts) in diesem Moment Superkräft­e entwickeln: Er hat seinen Bruder gerettet.

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