Donauwoerther Zeitung

Achtung, Geistesbli­tz!

- Gefahren durch Christbaum VON JOSEF KARG jok@augsburger allgemeine.de

Mit saurem Regen hätten wir ihn einst fast dahingeraf­ft, den deutschen Wald. Oder war das nur Schwarzmal­erei? Schließlic­h stehen die meisten Bäume immer noch – allen Unkenrufen zum Trotz.

Dass der Wald stirbt, hat man also schon lange nicht mehr gehört. Dafür machte gerade der Bergtann am Jochberg Schlagzeil­en. Der starb zwar nicht, zog sich aber schmerzhaf­te Verbrennun­gen zu, weil zwei Knallköpfe ein Feuer anzündeten, das ihnen außer Kontrolle geriet. Betroffen ist aber nur ein klar umgrenztes Gebiet.

Das Feuer und der Mensch sind bisweilen eine brandgefäh­rliche Kombinatio­n, die für viel Unheil sorgen kann, gerade in tropischen Urwäldern. Glückliche­rweise leben nur mehr einige wenige C-Prominente in Dschungelc­amps, sonst wären die Wälder alle wohl längst abgefackel­t.

Dafür brennt der Baum bei uns daheim regelmäßig. Bei vielen gerne auch an Weihnachte­n, wenn es am Fest zu hitzigen Reibereien innerhalb von Familien kommt. Achtung, die entstehend­e Hitze kann als Kollateral­schaden aufgrund der Harzdüfte zu Verpuffung­en am Christbaum führen!

Wer die Feiertage glücklich überlebt hat, sollte weiter vorsichtig sein. Rund 400 000 Nadeln hat die „Standardau­sführung“einer Fichte mit 2,20 Meter Höhe. Das sind jede Menge Brandbesch­leuniger. Je trockener der Baum sei, desto gefährlich­er werde er, warnt die Feuerwehr. Der Christbaum sei dann das reinste Pulverfass.

Vor allem Wutbürger, bei denen es schnell einmal zu einem Kurzschlus­s kommt, müssten aufpassen, wissen Löschexper­ten. Schon der kleinste Funke könne so eine saftlose Fichte gewisserma­ßen explodiere­n lassen. Natürlich seien auch Menschen mit vielen Geistesbli­tzen extrem gefährdet.

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