Karneval der Panther
Eishockey Augsburg feiert den vierten Sieg in Folge, hinterlässt ernüchterte Düsseldorfer und erwartet am Sonntag die beste Mannschaft der Liga
Augsburg Steffen Tölzer hat alle Hände voll zu tun. Der Kapitän der Augsburger Panther trägt seine beiden kleinen Kinder auf dem Arm und muss nach dem 4:2 (2:1, 1:0, 1:1) gegen die Düsseldorfer EG auch noch den Vorsänger für die Fans spielen. Danach tanzt die ganze Mannschaft zu „Humba, humba, täterä“. Augsburg feiert vor knapp 5600 Zuschauern im Curt-FrenzelStadion den vierten Sieg hintereinander.
Der Karneval der Panther hinterlässt ernüchterte Rheinländer. „Wir haben viel investiert, aber aus unseren Chancen wenig gemacht. Bei Augsburg dagegen läuft es, da fällt die Scheibe eben rein“, meint DEGTrainer Christof Kreutzer. Nur Alexej Dmitriev (4.) und Tim Schüle (59.) hatten ein Erfolgserlebnis, von den vier Panther-Treffern ordnet Kreutzer drei in die Kategorie „Eigentor“ein. Beim Weitschuss von Mark Cundari (3.), dem Pass von Thomas Holzmann (29.) und der Energieleistung von Evan Trupp (42.) war stets ein DEG-Akteur beteiligt. Einzig die Traumkombination von Derek Dinger und Ben Hanowski (14.) kam ohne Gästezutun zustande. Panther-Trainer Mike Stewart ist deshalb weit davon entfernt, die Partie zum perfekten Faschingstreiben zu erklären. „Wir haben teilweise schlampig agiert und waren weit von unserer Bestform entfernt“, gibt er zu. „Aber wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen. Die drei Punkte sind die Hauptsache.“
Stewart sagt es mit rauer Stimme. Auch vor ihm machte die Erkältungswelle nicht halt, die gerade in Panther-Kabine grassiert. Ersatztorhüter Ben Meisner war deshalb gar nicht dabei. Als der wieder souveräne Jonathan Boutin im letzten Drittel angeschlagen schien, wurde Stewart nicht nervös. „Das war wohl eher eine Schrecksekunde für Sebastian Gassner.“Der Nachwuchs-Schlussmann hätte bei einem Ausfall von Boutin eingreifen müssen. Aber der Torhüter blieb und konnte sogar bei einem Penalty von Brandon Yip gelassen reagieren. Der Düsseldorfer traf bei seinem Alleingang nicht einmal die Scheibe.
Mit einem derart pannenreichen Spiel des Gegners können die Panther am Sonntag (16.30 Uhr) nicht rechnen. Der deutsche Meister EHC München kann nach dem 6:1 gegen die Iserlohn Roosters als Tabellenführer 14 Punkte mehr als die Panther vorweisen. Die Gäste sind auch das einzige Team, gegen das die Augsburger in dieser Saison leer ausgingen. Mike Stewart setzt dader rauf, dass sich seine Profis bis Sonntag körperlich erholen können. „Das dürfte ein gutes Spiel werden. Ich freue mich darauf“, versichert Verteidiger Brady Lamb, steigt bei minus sechs Grad auf sein Fahrrad und macht sich auf den Nachhauseweg. Glatteis ist er ja gewöhnt. Augsburger Panther Boutin – Lamb, Va lentine; Cundari, Tölzer; Guentzel, Rekis; Dinger – Parkes, Stieler; Shugg; Holzmann, Trupp, Davies; Hanowski, LeBlanc, Hafen richter, Polaczek, MacKay, Thiel OBERLIGA SÜD VOM FREITAG - WELTCUP IN ZAGREB/KROATIEN