So hilft die Kartei der Not vor Ort
Kartei der Not Im Jahr 2016 flossen über 33 000 Euro aus der Stiftung in unsere Region. Im Fokus stehen jetzt auch Familien mit behinderten Kindern
Auch 2016 half das Leserhilfswerk wieder vielen Menschen im Bereich Donauwörth. 33 000 Euro flossen in die Region.
Donauwörth Susanne ist ein Schattenkind. Denn die Vierjährige aus dem Landkreis Donau-Ries ist es gewohnt, dass sich in ihrer Familie alles um ihre kleine Schwester dreht. Denn diese ist schwerbehindert und braucht ständig Betreuung. Natürlich kümmern sich die Eltern liebevoll um alle beiden Mädchen, doch wenn Susanne Geburtstag hat, dann möchte nur sie alleine einmal im Mittelpunkt stehen.
Und so war es ein lang gehegter Wunsch von Susanne, mit ihren Freundinnen auf Schatzsuche zu gehen und ausgelassen zu feiern. Die Kosten von 100 Euro dafür übernahm die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Ohne die kleine finanzielle Hilfe wäre das wohl nicht realisierbar gewesen.
Susanne ist einer von insgesamt 39 Menschen aus dem Verbreitungsgebiet der Donauwörther Zeitung, denen im vergangenen Jahr von der Kartei der Not geholfen worden ist. Über 33200 Euro aus dem Spendenaufkommen wurden eins zu eins weitergegeben, weil die Mediengruppe Pressedruck, in der die Donauwörther Zeitung erscheint, alle Verwaltungskosten trägt.
Arnd Hansen als Geschäftsführer der Kartei der Not freut sich: „Ein großes Kompliment an die Menschen in und um Donauwörth: Gerade in der Weihnachtszeit, aber auch das ganze Jahr hindurch, gehen Spenden von so vielen Menschen, Firmen, Vereinen und Behörden aus dem Redaktionsgebiet bei uns ein. Es ist wunderbar, dass wir damit bei zahlreichen Einzelschicksalen wirksam helfen und zur Linderung oft großer Not beitragen können. Vielen Dank dafür!“
Ein großer Anteil der Unterstützten – nämlich 28 – brauchte Hilfe aufgrund einer schweren Erkrankung (sieben) oder einer Behinderung (21). So konnten Beihilfen für den behindertengerechten Umbau der Wohnung, Freizeiten für Menschen mit Behinderung, eine besondere Schreibtastatur, Reittherapie oder die Beschaffung eines behindertengerechten Fahrzeuges ermöglicht werden.
Gerade für Menschen mit Behinderung ist die Teilnahme am öf- fentlichen Leben und normale Freizeitgestaltung nicht nur sehr wichtig, sie ist zudem mit erhöhtem Aufwand und Mehrkosten für besondere Ausstattung verbunden. Diese Mehrbelastung steht im Gegensatz zu den oft geringen Verdienstmöglichkeiten.
In Zukunft möchte die Kartei der Not hier mit dem Projekt „Hilfe für Schattenkinder“noch mehr Familien mit behinderten Familienmitgliedern und wenig Einkommen ein paar unbeschwerte Stunden ermöglichen. Dabei werden Buben und Mädchen unterstützt, deren Eltern oder Geschwister schwer krank und behindert sind. Kinder wie Susanne. Denn die körperlich gesunden Kinder müssen oftmals zurückstecken, weil die Krankheit oder Behinderung im Vordergrund steht.
Sieben Familien wurden unterstützt, bei denen für den Alltag notwendige Dinge wie die Brille, die Waschmaschine oder der Herd kaputt gingen und die die Kosten für eine Ersatzbeschaffung nicht aufbringen konnten. Immer öfter – in der Region in acht Fällen – muss die Kartei der Not helfen, weil eine Stromsperrung droht oder die Abschaltung der Heizung, da die Rechnung für Nachzahlungen nicht bewältigt werden konnte. Auch eine Beihilfe für wintertaugliche Bekleidung bewahrte gerade die Kinder vor dem Frieren.
Info Wer helfen möchte: Spendenkon to 7070, BLZ 720 501 01 bei der Kreissparkasse Augsburg DE 54 7205 0101 0000 0070 70 BYLADEM1AUG.