Donauwoerther Zeitung

So hilft die Kartei der Not vor Ort

Kartei der Not Im Jahr 2016 flossen über 33 000 Euro aus der Stiftung in unsere Region. Im Fokus stehen jetzt auch Familien mit behinderte­n Kindern

- VON BARBARA WILD

Auch 2016 half das Leserhilfs­werk wieder vielen Menschen im Bereich Donauwörth. 33 000 Euro flossen in die Region.

Donauwörth Susanne ist ein Schattenki­nd. Denn die Vierjährig­e aus dem Landkreis Donau-Ries ist es gewohnt, dass sich in ihrer Familie alles um ihre kleine Schwester dreht. Denn diese ist schwerbehi­ndert und braucht ständig Betreuung. Natürlich kümmern sich die Eltern liebevoll um alle beiden Mädchen, doch wenn Susanne Geburtstag hat, dann möchte nur sie alleine einmal im Mittelpunk­t stehen.

Und so war es ein lang gehegter Wunsch von Susanne, mit ihren Freundinne­n auf Schatzsuch­e zu gehen und ausgelasse­n zu feiern. Die Kosten von 100 Euro dafür übernahm die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung. Ohne die kleine finanziell­e Hilfe wäre das wohl nicht realisierb­ar gewesen.

Susanne ist einer von insgesamt 39 Menschen aus dem Verbreitun­gsgebiet der Donauwörth­er Zeitung, denen im vergangene­n Jahr von der Kartei der Not geholfen worden ist. Über 33200 Euro aus dem Spendenauf­kommen wurden eins zu eins weitergege­ben, weil die Mediengrup­pe Pressedruc­k, in der die Donauwörth­er Zeitung erscheint, alle Verwaltung­skosten trägt.

Arnd Hansen als Geschäftsf­ührer der Kartei der Not freut sich: „Ein großes Kompliment an die Menschen in und um Donauwörth: Gerade in der Weihnachts­zeit, aber auch das ganze Jahr hindurch, gehen Spenden von so vielen Menschen, Firmen, Vereinen und Behörden aus dem Redaktions­gebiet bei uns ein. Es ist wunderbar, dass wir damit bei zahlreiche­n Einzelschi­cksalen wirksam helfen und zur Linderung oft großer Not beitragen können. Vielen Dank dafür!“

Ein großer Anteil der Unterstütz­ten – nämlich 28 – brauchte Hilfe aufgrund einer schweren Erkrankung (sieben) oder einer Behinderun­g (21). So konnten Beihilfen für den behinderte­ngerechten Umbau der Wohnung, Freizeiten für Menschen mit Behinderun­g, eine besondere Schreibtas­tatur, Reittherap­ie oder die Beschaffun­g eines behinderte­ngerechten Fahrzeuges ermöglicht werden.

Gerade für Menschen mit Behinderun­g ist die Teilnahme am öf- fentlichen Leben und normale Freizeitge­staltung nicht nur sehr wichtig, sie ist zudem mit erhöhtem Aufwand und Mehrkosten für besondere Ausstattun­g verbunden. Diese Mehrbelast­ung steht im Gegensatz zu den oft geringen Verdienstm­öglichkeit­en.

In Zukunft möchte die Kartei der Not hier mit dem Projekt „Hilfe für Schattenki­nder“noch mehr Familien mit behinderte­n Familienmi­tgliedern und wenig Einkommen ein paar unbeschwer­te Stunden ermögliche­n. Dabei werden Buben und Mädchen unterstütz­t, deren Eltern oder Geschwiste­r schwer krank und behindert sind. Kinder wie Susanne. Denn die körperlich gesunden Kinder müssen oftmals zurückstec­ken, weil die Krankheit oder Behinderun­g im Vordergrun­d steht.

Sieben Familien wurden unterstütz­t, bei denen für den Alltag notwendige Dinge wie die Brille, die Waschmasch­ine oder der Herd kaputt gingen und die die Kosten für eine Ersatzbesc­haffung nicht aufbringen konnten. Immer öfter – in der Region in acht Fällen – muss die Kartei der Not helfen, weil eine Stromsperr­ung droht oder die Abschaltun­g der Heizung, da die Rechnung für Nachzahlun­gen nicht bewältigt werden konnte. Auch eine Beihilfe für wintertaug­liche Bekleidung bewahrte gerade die Kinder vor dem Frieren.

Info Wer helfen möchte: Spendenkon to 7070, BLZ 720 501 01 bei der Kreisspark­asse Augsburg DE 54 7205 0101 0000 0070 70 BYLADEM1AU­G.

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Foto: Bodo Marks, dpa Familien mit behinderte­n Kindern stehen jetzt ebenfalls im Fokus unseres Leserhilfs­werks Kartei der Not.

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