Donauwoerther Zeitung

VW hofft auf Lösung im Abgas Streit

Einigung mit US-Justiz steht wohl bevor

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New York Volkswagen steht im Dieselskan­dal kurz vor einem Milliarden­vergleich mit der US-Justiz. Schon in dieser Woche könnte eine Einigung erzielt werden, die strafrecht­lichen Ermittlung­en beizulegen, schrieben US-Medien unter Berufung auf eingeweiht­e Kreise. Die damit verbundene Strafzahlu­ng dürfte dem Wall Street Journal zufolge bei mehreren Milliarden Dollar liegen. Es sei bislang noch unklar, ob VW im Rahmen des Vergleichs mit dem Justizmini­sterium ein Schuldgest­ändnis abgeben werde. Der Kompromiss dürfte neben strafrecht­lichen auch noch weitere zivilrecht­liche Bußgelder umfassen.

Volkswagen bemüht sich, die Auseinande­rsetzung mit dem USJustizmi­nisterium noch vor Amtsantrit­t des künftigen Präsidente­n Donald Trump am 20. Januar beizulegen. VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehö­rden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests manipulier­t zu haben. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen, davon mehr als 550 000 in den USA. In zivilrecht­lichen Verfahren hat sich VW bereits mit US-Klägern auf Vergleiche geeinigt, die mehr als 17 Milliarden Dollar kosten könnten.

Ein VW-Sprecher wollte den Bericht über die bevorstehe­nde Einigung mit der US-Justiz nicht kommentier­en. Einen kleinen Erfolg konnte VW aber beim Bemühen melden, die US-Umweltbehö­rden von einer Lösung zur technische­n Umrüstung der betroffene­n Autos zu überzeugen. Dem Konzern nach wurde für etwa 67000 Fahrzeuge mit 2,0-Liter-Motor ein Plan zur Reparatur genehmigt. Die betroffene­n US-Kunden können wählen, ob

Audi hat 2016 mehr Autos verkauft

sie ihre Wagen umrüsten oder zurückkauf­en lassen.

Die VW-Tochter Audi meldete indes trotz des Skandals einen Rekordabsa­tz für 2016. Im vergangene­n Jahr seien mit 1,87 Millionen Fahrzeugen 3,8 Prozent mehr Autos als 2015 verkauft worden, sagte Vertriebsv­orstand Dietmar Voggenreit­er. In den USA war nach Bekanntwer­den der Manipulati­onen zunächst ein Verkaufsst­opp für Dieselfahr­zeuge der betroffene­n Hersteller verhängt worden. Voggenreit­er hält es aber für wahrschein­lich, dass in Zukunft wieder Audis mit Dieselmoto­ren in Amerika verkauft werden: „Von vielen Kunden und Händlern in den USA hören wir, dass sie gern wieder Dieselmoto­ren hätten, insbesonde­re für die großen SUVs“, sagte er.

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