Wann die Polizei kontrollieren darf
Sicherheit Die Hautfarbe eines Menschen muss dabei egal sein, sagt ein Gericht
Ein Mann mit dunkler Hautfarbe läuft durch einen Zug. Polizisten fragen ihn nach seinem Ausweis. Doch er weigert sich und es kommt zum Streit. Dieser Fall sorgte vor ein paar Jahren für Aufsehen. Einer der Polizisten sagte später: Er kontrolliere Reisende, die ihm als Ausländer erschienen, auch wegen ihrer Hautfarbe. Doch ein Gericht entschied: Nur wegen der Hautfarbe darf die Polizei einen Menschen nicht kontrollieren.
„Das wäre so, als würde man alle Menschen mit langen Haaren oder Ohrringen kontrollieren“, erklärt ein Experte. Wenn Polizisten jemanden nur wegen seiner Herkunft kontrollieren, verwenden Fachleute einen englischen Begriff: Racial Profiling (gesprochen: räischl profailing).
Viele der Männer stammten aus Nordafrika
Dass so etwas bei uns nicht erlaubt ist, hat mit Menschenrechten zu tun. Jeder habe in Deutschland grundsätzlich das Recht, sich frei zu bewegen, erklärt der Experte. „Die Polizei braucht einen Verdacht, um jemanden zu kontrollieren.“Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn jemand über einen Parkplatz läuft und an allen Autotüren rüttelt – etwa um eines der Autos zu klauen.
Nun sprechen in Deutschland viele Leute über Kontrollen der Polizei. Ermittler in der Stadt Köln hatten an Silvester etliche Menschen kontrolliert, darunter auch einige aus Nordafrika. Dafür musst du wissen: Vor einem Jahr hatten Männergruppen rund um den Kölner Hauptbahnhof Frauen belästigt und ausgeraubt. Viele der Männer stammten aus Ländern im Norden Afrikas.
Dass so etwas wieder vorkommt, wollte die Polizei dieses Mal unbedingt verhindern. Am Silvesterabend habe es Hinweise gegeben, dass aggressive Gruppen auf dem Weg nach Köln seien. Daraufhin habe die Polizei kontrolliert.
Viele Leute lobten die Polizei für ihren Einsatz. Einige Politiker warfen ihr hingegen vor, die Menschen nur wegen ihres Aussehens kontrolliert zu haben. Und das wäre nicht erlaubt gewesen.