Tausende machen sich für Ahmad Pouya stark
Flüchtlinge Der Asylantrag des 33-Jährigen wurde abgelehnt. Was das heißt und warum der Mann nun Angst hat, das erfährst du hier
Das ist doch ungerecht! Das denken gerade viele Menschen in unserer Region, die sich für einen Mann einsetzen. Er heißt Ahmad Shakib Pouya und ist aus dem Land Afghanistan geflohen. Das liegt in Asien und dort gibt es seit vielen Jahren Kämpfe. Seit sechs Jahren lebt der 33-Jährige in Augsburg. Nun wurde entschieden: Er muss zurück nach Afghanistan.
Manche sagen: Ahmad Pouya ist ein „Vorzeige-Flüchtling“. Er hat sich gut integriert. Das heißt zum Beispiel: Er hat Deutsch gelernt, Arbeit und Freunde gefunden. Ahmad Pouya hilft jungen Flüchtlingen, besser in Deutschland klar zu kommen. In dem Theaterstück „Rotkäppchen auf der Flucht“tritt er in Schulen auf und erzählt dort vom Flüchten.
Eigentlich hat Ahmad Pouya alles richtig gemacht. Und doch muss er wieder zurück nach Afghanistan. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Seinen was?
Asyl heißt, dass Menschen in einem anderen Land Zuflucht suchen und darum bitten, in diesem Land bleiben zu dürfen. Das macht ein Flüchtling beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dort prüfen Leute, was mit den Asylsuchenden geschieht. Ob die Person bleiben darf oder in das Heimatland zurückkehren muss. Dabei müssen sich die Leute an das Asylgesetz der Bundesrepublik Deutschland halten. Wichtig ist dabei auch die Frage: Ist das Leben eines Flüchtlings in Gefahr, wenn er zurück in sein Heimatland geht?
Im Fall von Ahmad Pouya meinen die Beamten, eine Rückkehr nach Afghanistan sei nicht gefährlich. Ahmad Pouya sieht das anders. Er war in Afghanistan Krankenpfleger in einem Krankenhaus. Dass er als Muslim für Christen und Ausländer arbeitete, fanden die Männer von der Gruppe Taliban nicht gut. Die Taliban hatten früher das Sagen in Afghanistan und wollen es wieder haben. Durch Anschläge verbreiten sie Angst. Sie greifen Menschen an, die anders denken als sie. Ahmad Pouya befürchtet, dass auch er angegriffen oder sogar getötet wird, wenn er nach Afghanistan zurückkommt. Sein Vater starb, als jemand eine Handgranate in die Wohnung warf.
Mehr als 23000 Menschen haben für ihn unterschrieben
Dass Ahmad Pouya in Deutschland bleiben darf, dafür setzen sich viele Menschen nun ein. Sie finden: Wer sich so gut integriert hat, der sollte auch dafür belohnt werden und bleiben dürfen. Über 23000 Bürger haben dafür unterschrieben, dass Ahmad Pouya nicht nach Afghanistan zurück muss. Auch Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl macht sich für Ahmad Pouya stark. Nun will eine Gruppe noch einmal drüber sprechen, was geschehen soll. Sie heißt Här-te-fall-kom-mission. Diese Gruppe kann dem Innenminister empfehlen, dass er Ahmad Pouyas Ausreise verhindern soll.
Ahmad Pouya hofft auf ein Wunder. Sonst muss er in den nächsten Tagen ein Flugzeug besteigen, das ihn nach Afghanistan bringt. Davor hat er Angst. (lea)