Donauwoerther Zeitung

Dieses TV-Modell birgt Gefahren

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Dass bei der Vergabe der TVRechte der Handball-WM etliches schiefgela­ufen ist, lässt sich nicht leugnen. Im Fernsehen werden keine Bilder der deutschen Helden zu sehen sein, das Turnier wird die Deutsche Kreditbank (DKB) im Internet zeigen. Über Mittelsmän­ner hat der Sponsor einen Zugang zum allmächtig­en Hassan Moustafa gefunden. Den Präsident des Welthandba­llverbands (IHF) umgibt die Aura eines Sepp Blatter.

Durch den Coup mit dem katarische­n Staatssend­er Al Jazeera kassierte der IHF rund 107 Millionen Euro. Als Bonus gönnte sich Moustafa eine Gehaltserh­öhung im sechsstell­igen Bereich. Dies trägt nicht zu wachsendem Vertrauen in Weltsportv­erbände bei. Ebenso wenig wie das Verhalten des deutschen Ablegers. Deren Funktionär­e beschweren sich jetzt bitterböse über die Untätigkei­t von Politikern und öffentlich-rechtliche­n TV-Sendern, verhindert­en allerdings einst den Katar-Deal nicht.

Die Notlösung im Internet ist besser als nichts, mögen Handballan­hänger denken. Auf welchen Kanälen die bewegten Bilder letztlich zu ihnen finden – egal. Bedenklich ist die Entwicklun­g dennoch. Gerade dieser Tage: Die Glaubwürdi­gkeit klassische­r Medien steht infrage, Falschmeld­ungen in sozialen Netzwerken beeinfluss­en Wahlkämpfe und Behauptung­en ersetzen Fakten.

Es macht einen Unterschie­d, ob ausgebilde­te Journalist­en unabhängig berichten. Ob eingeordne­t,

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Foto: dpa Die TV Berichters­tattung der Handball WM bleibt Thema.
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