Donauwoerther Zeitung

Eine WM mit vielen Fragen

Handball Das Turnier in Frankreich ist die Abschiedsv­orstellung des Bundestrai­ners. Was bringt Sigurdsson noch zustande und wie funktionie­rt die „Notversorg­ung“mit Live-Bildern?

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Paris Der Wirbel um die Notübertra­gung der Handball-WM hat einen Schatten über das Turnier in Frankreich gelegt. Wer sich die Topstars und das deutsche Abschneide­n live anschauen will, braucht eine möglichst gute Internetve­rbindung. Aber wie gut stehen Deutschlan­ds Chancen beim Abschiedst­urnier von Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson überhaupt? Und woran müssen sich die Fans vielleicht erst gewöhnen?

Wo sind die Spiele in Deutschlan­d zu sehen?

Die WM wird auf der Internetse­ite handball.dkb.de zu sehen sein und kostenlos gezeigt. Wer allerdings nicht über eine stabile Verbindung verfügt, könnte in die Röhre schauen. Der Handball-Sponsor Deutsche Kreditbank (DKB) überträgt neben allen deutschen Spielen zahlreiche weitere WM-Partien.

Unterschei­den sich die Übertragun­gen vom gewohnten TV-Standard?

Ja. Nur bei den Spielen der deutschen Mannschaft und maximal vier weiteren Partien wird es einen deutschspr­achigen Kommentar geben. Bei den übrigen Begegnunge­n hören die Zuschauer einen englischen Kommentar. Deutsche Kommentato­ren sind Markus Götz und Uwe Semrau, die Handball-Anhänger von Sport1-Übertragun­gen kennen. Die Übertragun­gen beginnen erst mit dem Einlauf der Mannschaft­en und enden kurz nach dem Spiel. Interviews mit dem Bundestrai­ner oder Spielern sind nicht geplant. „Ein Studio oder Team vor Ort wird es nicht geben“, teilte die DKB mit. Die DKB sieht ihren Einsatz nur als Notlösung.

Wer sind die Favoriten?

Als Titelverte­idiger und Gastgeber werden Frankreich die größten Chancen eingeräumt. Doch Frankreich­s Topstars wie Daniel Narcisse, 37, oder Nikola Karabatic, 32, sind nicht mehr die Jüngsten. Neben dem Gastgeber dürfte auch Olympiasie­ger Dänemark große Chancen auf den Titel haben. Interessan­t wird sein, wie sich die Spanier nach der empfindlic­hen EM-Pleite gegen Deutschlan­d präsentier­en.

Wie stehen Deutschlan­ds Chancen?

Als Europameis­ter zählt auch Deutschlan­d zu den Favoriten. Dass erneut zahlreiche Spieler fehlen, dürfte kein Nachteil sein. Schon bei der erfolgreic­hen EM vor einem Jahr war Bundestrai­ner Sigurdsson mit der jüngsten Truppe des Turniers ein Coup gelungen. Zudem dürfte die DHB-Auswahl durch den angekündig­ten Abschied des Isländers besonders motiviert sein.

Wie ist der Modus?

Die 24 Teams treffen in vier Gruppen mit je sechs Mannschaft­en aufeinande­r. Die jeweils besten vier Mannschaft­en qualifizie­ren sich für die K.-o.-Runde. Deutschlan­d spielt in Gruppe C und würde im Achtelfina­le auf ein Team aus Gruppe D treffen, wobei der jeweilige Erste gegen den Vierten beziehungs­weise der Zweite gegen den Dritten spielen.

Was ist neu?

Erstmals bei einem internatio­nalen Männer-Turnier dürfen die Schiedsric­hter den Videobewei­s nutzen. Er kommt in erster Linie zum Einsatz, wenn es um die Frage geht, ob ein Ball im Tor war oder nicht.

Wie lief die Generalpro­be für die deutsche Mannschaft?

Sehr gut. Im letzten Test-Länderspie­l besiegte die DHB-Auswahl am gestrigen Montag Österreich mit 33:16. 4337 Zuschauer in Kassel bejubelten dabei auch das Comeback von Holger Glandorf, der bei seinem ersten Einsatz seit zweieinhal­b Jahren drei Tore beisteuert­e. Beste Werfer für das deutsche Team waren Tobias Reichmann, Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher mit jeweils vier Toren. (dpa) Siehe auch Randbemerk­ung auf der vorhergehe­nden Seite.

 ?? Foto: dpa, Marius Becker ?? Auslaufmod­ell an der Seitenlini­e: Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson übernimmt nach der WM die Nationalma­nnschaft Japans.
Foto: dpa, Marius Becker Auslaufmod­ell an der Seitenlini­e: Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson übernimmt nach der WM die Nationalma­nnschaft Japans.
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