Donauwoerther Zeitung

Viel mehr Spiele

Der Weltverban­d beschließt Maxi-WM mit 48 Teams

- VON FRANZ NEUHÄUSER

Augsburg Menschen, die mit Fußball nichts am Hut haben (es soll sie geben, vereinzelt, verstreut), müssen jetzt stark sein. Der Weltfußbal­l-Verband Fifa hat gestern beschlosse­n, dass bei der Weltmeiste­rschaft nicht mehr 32, sondern nun sogar 48 Länder mitspielen dürfen. Für den Fußball-Abstinenzl­er bedeutet das: Es wird während eines WM-Turniers einsam um ihn. Einsamer als bisher. Denn bislang war der fußballsüc­htige Teil der Menschheit während einer WM damit beschäftig­t, in knapp über vier Wochen 64 Spiele anzuschaue­n. Nun sind es im gleichen Zeitraum 80 Partien. Gelegenhei­t, irgendwelc­he lästigen sozialen Kontakte zu pflegen, die über Public oder Private Viewing hinausgehe­n, wird da dem wahren Fan nicht mehr bleiben. Natürlich, man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es nun wirklich so schlimm ist, wenn in WMJahren mehr Platz am Baggersee oder im Biergarten ist. Überhaupt, man kann über die ganze WM-Geschichte unterschie­dlicher Meinung sein. Im Fußball-Lager sind sie es definitiv. Spieler, Trainer und Funktionär­e zeigen sich von dem 48erPlan der Fifa-Oberen wenig angetan. Mehr Fußball könnte zu viel Fußball sein, warnen sie, „Verwässeru­ng“des Niveaus drohe, langweilig­e Spiele, die keiner braucht (aber dennoch viele anschauen…).

Wie die „neue“WM genau funktionie­ren soll, das erfahren neugierige Fans im Detail im Sport. Dort ordnen wir in der Randbemerk­ung auch Nachteile und Vorteile (ja, die könnte es auch geben) des neuen WM-Formats ein.

Und Menschen, die mit Fußball nichts am Hut haben, entlassen wir mit einer guten Nachricht: Die erste Maxi-WM findet erst 2026 statt. Es bleibt also noch Zeit, um Pläne für einsame Tage zu machen.

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Foto: Bernd Weissbrod, dpa 48 Teams spielen um den WM Pokal.

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