Bayern Ei: Ex Chef angeklagt
Früherem Firmenbesitzer droht lange Haftstrafe
Regensburg Nächster Schritt bei der Aufarbeitung der Salmonellen-Affäre bei Bayern-Ei: Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat gegen den früheren Chef der niederbayerischen Firma Anklage unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Zudem werde dem 45-Jährigen gefährliche Körperverletzung in 186 Fällen sowie gewerbsmäßiger Betrug in 473 Fällen mit einem Schaden von mehr als fünf Millionen Euro vorgeworfen.
Auch werden ihm vorsätzliches Inverkehrbringen gesundheitsschädlicher Lebensmittel, unerlaubtes Betreiben einer Anlage sowie Tierquälerei zur Last gelegt. Alleine für die Körperverletzung mit Todesfolge drohen dem 45-Jährigen zwischen drei und 15 Jahre Haft. Nun muss das Landgericht Regensburg die Zulassung der Anklage überprüfen. Bis zu einer Entscheidung kann es aber noch einige Monate dauern.
Laut Anklage soll der ehemalige Geschäftsführer des Großbetriebes mit Sitz in Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) im Jahr 2014 über Monate hinweg die Auslieferung von Eiern veranlasst haben, obwohl mehrfach SalmonellenVerunreinigungen nachgewiesen worden waren. In der Folge sollen 187 Menschen an einer Salmonelleninfektion erkrankt sein: 95 Personen in Österreich, 86 Personen in Deutschland und sechs Personen in Frankreich. Aufgrund eines rechtsmedizinischen Gutachtens besteht der Verdacht, dass eine der in Österreich erkrankten Personen an den Folgen der Salmonelleninfektion starb. Als Konsequenz des Skandals wird die Lebensmittelüberwachung im Freistaat reformiert. Nach einem monatelangen Verkaufsverbot darf Bayern-Ei jetzt wieder Eier in den Verkehr bringen.