Uniklinikum Ulm macht wieder Gewinn
Krankenhaus setzt auf Kooperationen
Ulm Nach Jahren mit schweren Verlusten erzielt das Universitätsklinikum Ulm wieder Gewinne. „Wir gehen davon aus, dass wir auch 2016 mindestens mit einer schwarzen Null abschließen“, sagte der leitende ärztliche Direktor, Udo X. Kaisers. Dennoch steht das Großkrankenhaus mit mehr als 5000 Beschäftigten wie andere Kliniken vor dem Problem, dass die Produktivität immer weiter gesteigert werden muss – weil die Schere zwischen den laufenden Kosten und den Entgelten aus den Fallpauschalen, nach denen die Leistungen des Klinikums vergütet werden, auseinandergeht. Die geplante Einrichtung eines Universitätsklinikums in Augsburg sieht Kaisers als eine zusätzliche Herausforderung für den Standort Ulm: „Das wird uns fordern und unser Profil schärfen“, sagte der 55-Jährige.
Die Schwerpunkte Onkologie, Traumatologie und Neurologie sollen deshalb weiter gestärkt werden. „In der Masterplanung für den Oberen
Forschungsprojekt zur Medizin IT
Eselsberg diskutieren wir mit dem Land und der Universität, wie wir die Struktur der Hochschulmedizin langfristig weiterentwickeln können“, so Kaisers. Denkbar ist beispielsweise ein Neubau für die Onkologie. Zudem soll die Zusammenarbeit mit dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm ausgebaut werden. Um die Digitalisierung in der Medizin voranzutreiben, bewirbt sich das Universitätsklinikum Ulm zusammen mit Würzburg und der Charité in Berlin um ein Projekt des Bundesforschungsministeriums zum Thema Medizin-IT.
Zu den möglichen Schließungen von Kliniken im Kreis Neu-Ulm und im Alb-Donau-Kreis sagte Kaisers: „Das sind politische Entscheidungen, die die Kreise treffen müssen.“Unabhängig davon setze das Universitätsklinikum Ulm auf Kooperation und Vernetzung. Diese Rolle gelte es weiterzuentwickeln. Beispielsweise könnten Ulmer Spezialisten der Neugeborenenmedizin oder Herzchirurgen kleinere Krankenhäuser unterstützen.