Drei verantwortliche Köpfe
Wer sind der Dirigent, der Intendant, der Akustiker?
Hamburg Wenn heute die Elbphilharmonie Hamburg eingeweiht wird, dann stehen auch folgende „Macher“im Fokus der Ereignisse:
● Thomas Hengelbrock Eine Reise durch die Musikgeschichte – von der Renaissance bis zur Gegenwart – und eine Uraufführung von Wolfgang Rihm hat sich Dirigent Hengelbrock, 58, für die Eröffnung der Elbphilharmonie ausgesucht. Seit 2011 hat der international gefragte Dirigent Zeit gehabt, das NDR Elbphilharmonie Orchester – das ehemalige NDR Sinfonieorchester – auf die Eröffnung vorzubereiten. 70 Konzerte wird das Residenzorchester im neuen Konzertsaal bis zum Sommer spielen, das sind 30 Prozent aller Konzerte der ersten Saison. Aufgewachsen in Wilhelmshaven, startete Hengelbrock zunächst eine Karriere als Geiger, später gründete er den BalthasarNeumann-Chor und das gleichnamige Ensemble. Nach Stationen in Bremen und Wien wurde er 2011 Nachfolger von Christoph von Dohnányi in Hamburg.
● Christoph Lieben Seutter Nur ein Mal wollte Intendant Lieben-Seutter, 52, alles hinschmeißen: 2009, als die Eröffnung der Elbphilharmonie immer wieder verschoben wurde. Doch dann änderte er seine Einstellung: „Ich bin eben nicht nach Hamburg gekommen, um ein Konzerthaus zu führen, so wie ich das in Wien gemacht habe, sondern ich begleite ein einmaliges Projekt.“Mittlerweile hat der ehemalige Leiter des Wiener Konzerthauses gut lachen: Viele beneiden ihn um seinen Job in einem der spektakulärsten Konzerthäuser der Welt. Seit 2007 verantwortet der gebürtige Wiener ein abwechslungsreiches Programm in Hamburg, das auch neue Besucherschichten lockt. Lieben-Seutter ist mit der Librettistin Theresita Colloredo verheiratet; das Paar hat drei Kinder.
● Yasushisa Toyota Der 1952 geborene Japaner zählt zu den besten Akustikern der Welt. Neben der Elbphilharmonie arbeitete er u. a. bei der Philharmonie de Paris und der Disney Concert Hall in Los Angeles mit. Um den optimalen Klang zu ermitteln, hatte der Akustiker vor Jahren ein Modell des großen Konzertsaals im Maßstab 1:10 entworfen. Trotzdem gibt es keine Garantie: „Mit dem Whisky ist es ähnlich wie mit der Akustik. Selbst Experten können nicht erklären, warum der eine gut schmeckt und der andere nicht.“