Donauwoerther Zeitung

Die häufigsten Fallen im Netz

Ratgeber Gefahren lauern überall. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich zu schützen. Hier sind die Top-Risiken und wie man ihnen begegnet

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Ein unüberlegt­er Klick hier, ein Anhang einer merkwürdig­en Mail dort – Fallen gibt es im Internet zuhauf. Und trotzdem surfen viele Nutzer recht sorglos durchs Netz. Dabei werden Angreifer mit Trojanern, Viren und Phishing immer erfinderis­cher. Da ist es wichtig, vorsichtig zu sein und sich gut zu schützen. Hier die häufigsten Fallen.

E Mails und Phishing Der häufigste Infektions­weg ist immer noch die E-Mail, insbesonde­re der E-MailAnhang: „Wenn man den öffnet, hat man meist schon verloren“, sagt Joachim Wagner, Sprecher beim Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI). Im Hintergrun­d werde sofort eine Datei ausgeführt, die die Schadsoftw­are installier­t. Oder man landet via Link auf einer gefälschte­n Webseite. Dort soll man dann persönlich­e Daten preisgeben („Phishing“). In den E-Mails geht es meist um Rechnungen. Die Fälschunge­n werden immer besser: „Die Angreifer schauen sich etwa die Kontakte eines Nutzers bei Facebook an, um dann in deren Namen Mails zu versenden“, sagt Wagner.

„Geht es um Bankgeschä­fte, Kontosperr­ungen und Ähnliches und wird man aufgeforde­rt, etwas anzuklicke­n, sollte man immer skeptisch sein“, rät Maurice Ballein, Redakteur bei Netzwelt.de. Helfen könnten drei Fragen: Kenne ich den Absender? Ist der Betreff sinnvoll oder vage („Dringende Nachricht“)? Erwarte ich einen Anhang? „Wenn da schon Zweifel bestehen, die Mail ungeöffnet löschen.“Ist die Nachricht gut gefälscht, könne man auch bei der Firma anrufen und nachfragen. „Nur nicht dem Link folgen“, sagt Wagner. Die Adresse könne man stattdesse­n manuell in den Browser eingeben und auf diese Weise prüfen. Hinter dem sichtbaren Link-Text kann sich nämlich eine andere Adresse verstecken.

Ransomware Krypto-Trojaner verschlüss­eln die Dateien auf einem Rechner, dann wird der Nutzer erpresst: Er soll für den Entschlüss­elungscode zahlen. Verbreitet wird Ransomware über manipulier­te Webseiten, Downloads und via E-Mail. „Wir raten ganz klar, nicht zu zahlen und die Erpressung anzuzeigen“, sagt Frank Timmermann vom Institut für Internet-Sicherheit in Gelsenkirc­hen. Browser, Betriebssy­stem und Programme sollten immer aktuell sein. Nutzer sollten Updates schnellstm­öglich einspielen. Wichtig ist eine vernünftig­e Sicherheit­slösung aus Firewall und Antivirens­oftware, so die Experten.

Sicherheit­slücken in Programmen Schwachste­llen bei gängiger Software gibt es immer wieder. Oft dauert es nach ihrer Offenlegun­g einige Tage, bis der Hersteller die Lücke schließt. Auch hier heißt es: alle Updates zeitnah ausführen. Und beim Software-Download die Quelle prüfen, sagt Timmermann: „Wenn ich keine Originalse­iten nutze, sollte ich mich fragen, wer das anbietet und ob ich ihm trauen kann.“Die Entwickler der Software kann man meist recht einfach finden.

Online Banking und Co Hier sind sichere Kennwörter (siehe Artikel oben) Pflicht. „Bitte für wichtige Konten verschiede­ne Passwörter nutzen und diese regelmäßig wechseln“, sagt Experte Wagner. Viele Dienste bieten eine Zweifaktor-Authentifi­zierung an, etwa mit der zusätzlich­en Eingabe einer TAN. Sichere Verbindung­en erkennt man im Adressfeld durch das „https“am Anfang. Wer das Schlosssym­bol daneben anklickt, erhält Informatio­nen zum Sicherheit­szertifika­t. NoGos sind sensible Transaktio­nen im öffentlich­en WLAN. Und das WLAN zu Hause braucht ein gutes Passwort. Aus aktiven Konten sollte man sich stets ausloggen.

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Foto: Sebastian Gollnow, dpa Verdächtig: Mails mit solchen Betreffzei­len.

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