Flickwerk bei den Staatsstraßen
Wenn der Wemdinger Bürgermeister Martin Drexler den schlechten Zustand eines Teils der Ortsdurchfahrt beklagt, dürfte dies andernorts ein mildes Lächeln auslösen. Die Fahrbahn in der Wallfahrtsstadt ist zwar – was niemand bestreitet – sanierungsbedürftig, im Vergleich zu anderen Staatsstraßen in der Region sind die Schäden aber nicht so schlimm. Wer sich davon überzeugen will, dem sei eine Tour auf der Donautalstraße zwischen Donauwörth und Marxheim empfohlen. Sie ist schmal, kurvig und der Asphalt gleicht auf einigen Teilstücken einem einzigen Flickwerk. Seit Jahren wird über eine Erneuerung nachgedacht, doch passiert ist noch nichts.
Der Grund ist der gleiche wie in Wemding: Der Freistaat macht für die Reparatur der Staatsstraßen (zu) wenig Geld locker. Immerhin ist Wemding in den vergangenen Jahren nicht ganz leer ausgegangen. Sowohl die Monheimer Straße als auch die Harburger Straße wurden saniert. Von Monheim her ist der erste Abschnitt neu ausgebaut worden, für das zweite Teilstück gibt es bereits Pläne.
Dass in Wemding das Thema Staatsstraße etwas sensibler als in anderen Orten betrachtet wird, liegt an der Verkehrsanbindung: Die Stadt ist nur über Staatsstraßen erreichbar. Dass der Bürgermeister auf Besserung besteht, ist sein gutes Recht. Jedoch ist nicht das Staatliche Bauamt in Augsburg für die Situation verantwortlich zu machen. Hier ist nur auf der politischen Schiene etwas zu erreichen. Sprich: Die Staatsregierung muss mehr in den Straßenbau investieren.
Was in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen so alles möglich ist, demonstriert derzeit der Bund: Auf und an den Bundesstraßen in Nordschwaben wird an vielen Stellen gebaut. Auch der Landkreis Donau-Ries macht bezüglich der Verkehrsverbindungen seine Hausaufgaben: Das KreisstraßenNetz, das ebenfalls einen Teil des überörtlichen Verkehrs aufnimmt, ist in einem guten Zustand, es wird kontinuierlich investiert.