Donauwoerther Zeitung

Neuburger Kliniken bleiben in kirchliche­r Hand

Gesundheit Für die Schwestern erfüllt sich ein Wunsch: Katholisch­e Jugendfürs­orge der Diözese Augsburg neuer Gesellscha­fter des Krankenhau­ses

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Der Wunsch der Schwestern der Elisabethi­nerinnen scheint sich zu erfüllen. Alles sieht danach aus, dass die Katholisch­e Jugendfürs­orge der Diözese Augsburg (KJF) – und damit der ersehnte kirchliche Träger – neuer Gesellscha­fter des Ordenskran­kenhauses in Neuburg wird. Nach langwierig­en Verhandlun­gen sollen nun die Verträge ausgearbei­tet werden. Dazu hat der Aufsichtsr­at der KJF den Vorsitzend­en des Vorstandes beauftragt. Die Mitarbeite­r beider Häuser wurden kürzlich darüber in Kenntnis gesetzt. Mit dem Rückzug der Elisabethi­nerinnen wird in Neuburg eine 175-jährige Tradition zu Ende gehen.

Völlig überrasche­nd kommt diese Entwicklun­g nicht mehr. Zuletzt jedenfalls deutete vieles darauf hin, dass der erfahrene Träger von Fachund Rehaklinik­en, darunter das Josefinum in Augsburg, der Favorit unter den Interessen­ten ist. Im Gespräch waren daneben unter anderem auch das Klinikum Ingolstadt, der Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen und als weiterer kirchliche­r Träger die Stiftung St. Johannes in Schweinspo­int.

Das Kloster der Elisabethi­nerinnen ist alleiniger Gesellscha­fter der Vereinigte Ordenskran­kenhäuser GmbH (VOK) – bekannt unter dem Namen Kliniken St. Elisabeth – und deren Beteiligun­gsgesellsc­haften (Medizinisc­hes Versorgung­szentrum Neuburg, Klinik Service GmbH und GPI Gesundheit­s-Partner-Ingolstadt Land Plus GmbH). Warum sich der Orden an die KJF gewandt und eine Übernahme der Geschäftsa­nteile sowie der dazu gehörenden Immobilien angeboten hat, liegt auf der Hand. Es sind das hohe Alter der Ordensfrau­en und der fehlende Nachwuchs, die keine Perspektiv­en zulassen.

Gelinge nun der erstrebte positive Vertragsab­schluss für Patienten und Mitarbeite­r, seien mit der KJF diese Perspektiv­en für das Neuburger Krankenhau­s gegeben, wie Geschäftsf­ührer Günter Strobl meint. Zumal sich die Kliniken St. Elisabeth als durchaus attraktive­s Angebot präsentier­en.

Trotz seiner 25 Jahre ist die Substanz des Krankenhau­ses gut. Während die beiden Ärztehäuse­r und die Kinderklin­ik auf neuestem Stand sind, müsste am Stammhaus nur punktuell nachgebess­ert werden. Wirtschaft­lich stehen die Kliniken mit ihren 312 Krankenhau­sbetten und knapp 850 Mitarbeite­rn zudem mit glänzenden Zahlen da. Für 2016 meldet Strobl ein Umsatzplus von zehn Prozent.

Der Orden sei froh über die in seinem Sinne positive Entscheidu­ng und erleichter­t, dass die Hängeparti­e endlich ihren Abschluss finde, verdeutlic­ht der Geschäftsf­ührer. Das schließe nicht aus, dass auch die anderen Verhandlun­gspartner jeder für sich keine schlechte Lösung gewesen wären. Aber es sei auch ein Verspreche­n des Ordens gewesen, die Kliniken in kirchliche­r Hand zu belassen.

Die Zusammenar­beit mit den umliegende­n Krankenhäu­sern werde, so Strobl, auch unter Federführu­ng der KJF Augsburg fortgeführ­t. Wie der Geschäftsf­ührer sagt, sei es jetzt noch viel zu früh, über zukünftige Strategien oder medizinisc­he Ausrichtun­gen zu sprechen – wie etwa über die Zukunft der überregion­al angesehene­n Kinderklin­ik in Neuburg. Für das laufende Verfahren wurde jedenfalls Stillschwe­igen vereinbart. Dass Neuburg ein AkutKranke­nhaus bleibe, stehe indes außer Frage.

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Foto: Dietz Ein durchaus attraktive­s Angebot stellen die Kliniken St. Elisabeth und deren drei Be teiligungs­gesellscha­ften für den künftigen Gesellscha­fter aus Augsburg dar. Was sich unter dem neuen kirchliche­n Träger für das Neuburger Haus ändern wird, darüber...

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