Donauwoerther Zeitung

Ganz nahe bei den Fans

Eishockey Die Augsburger Panther kommen mit einer Delegation nach Rain zur Eisbahn am Schloss. Was für die Profis derzeit das oberste Gebot ist

- VON JÜRGEN ZIEGELMEIR

Rain Ganz so gut und vor allem lautstark wie im Augsburger CurtFrenze­l-Stadion war die Stimmung natürlich nicht. „Shugg macht die Arena zum Tollhaus“, titelte die DZ in der Ausgabe des vergangene­n Montags, nachdem die Panther den Tabellener­sten EHC München bezwungen hatten. Zu was die 350 Zuschauer an der Eisbahn am Schloss in Rain jedoch fähig waren, bewiesen sie am gleichen Abend, als eine kleine Delegation der Panther dort ihre Fans besuchte. „Begrüßen Sie die beiden Spieler, wie es sich gehört“, forderte Moderator Markus Erdt die Zuschauer auf. Er nannte nur die Vornamen Evan und Alexander, worauf die Fans lautstark im Chor „Trupp und Thiel“antwortete­n.

Wie er sich nach dem anstrengen­den Spiel fühle, fragte Erdt auf Englisch, worauf der aus Alaska stammende Trupp erwiderte, er sei etwas müde, jedoch gehe es ihm sehr gut. In der aktuellen Saison laufe es wesentlich besser als in der vergangene­n, äußerte sich Thiel zur sportliche­n Situation. Obwohl es ein hartes Stück Arbeit gewesen sei, den sechsten Platz in der Tabelle zu erreichen. Die Mannschaft sei im Umbruch, argumentie­rte Thiel. Neue Spieler und dazu ein anderer Trainer erforderte­n vollen Einsatz der Mannschaft. Deshalb feierte das Team den Erfolg gegen München mit Wasser, denn schon in ein paar Tagen warten die nächsten Gegner.

Realistisc­h sei ein vierter oder sogar dritter Platz, was im Viertelfin­ale der Play-offs den Heimvortei­l bescheren würde, sagte Sportmanag­er Duanne Moeser. Möglich werde dieser Erfolg nur, wenn das Team ans Limit gehe, und dafür sei Disziplin das oberste Gebot. Nur damit lasse sich der finanziell­e Nachteil ausgleiche­n. Auf Nachfrage von Erdt erklärte Gesellscha­fter Maxi- milian Horber: „Wir verfügen nur über einen Jahresetat von fünf Millionen Euro.“Im Vergleich zum EHC München, der 13 Millionen einsetzen könne, sei das eine relativ bescheiden­e Summe.

Die Tatsache, dass die Panther derzeit keinen Hauptspons­or haben, zwingt das Management dazu, mit Kreativitä­t neue Geldquelle­n zu erschließe­n. Aus einer Idee entstand die Aktion „Im Rampenlich­t“. Begleitet von Maskottche­n Datschi, das sich mit der Trikotnumm­er 78 unter die Fans mischte, wichen die Gäste aus Augsburg keiner Frage aus. Nur zu den Schiedsric­hterleistu­ngen äußerten sie sich nicht. Ob sie sich benachteil­igt fühlen, fragte ein Fan. „Darauf darf ich nichts sagen“, meinte Thiel. Als Erstligist wolle man sich auch wie Profis verhalten. Was er sich abschauen wolle, fragte Erdt den Zweiten Bürgermeis­ter Leo Meier. Er bewundere die Schnelligk­eit und Athletik der Spieler und würde gerne den Bodycheck beherrsche­n, antwortete er.

AEV Profis bestreiten Gaudi Partie mit Hobbyspiel­ern

Intensiven Körperkont­akt sahen die Zuschauer danach allerdings nicht, die sich dicht um die Bande drängten, um ja keine Aktion der Profis zu versäumen. In einem Gaudi-Spiel Vier gegen Vier, in dem sich Hobbyspiel­er des AEV-Fanklubs Donau-Ries gegenübers­tanden, siegte das Team von Trupp gegen Thiel mit 6:5. Die beiden Profis bestritten dieses Match ohne ihre gewohnte Schutzausr­üstung und ließen den Fanklub Tore erzielen.

Einen Zuschauer veranlasst­e das zu der Bemerkung: „Was wäre wohl gewesen, wenn die beiden ernst gespielt hätten?“Doch darum ging es an diesem Abend nicht. Entscheide­nd sei es, die Menschen an der Eisbahn am Schloss zu vereinen, wie Bürgermeis­ter Gerhard Martin betonte.

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Fotos: Ziegelmeir Das AEV Maskottche­n „Datschi“ist besonders bei den kleinen Fans sehr beliebt. Das zeigte sich auch beim Besuch am Rainer Schloss.
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Prominente­r Besuch aus der DEL: (von links) Marketingm­anager Leonardo Conti, Evan Trupp, Alexander Thiel, Gesellscha­fter Maximilian Horber, Maskottche­n „Dat schi“und Sportmanag­er Duanne Moeser.

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