Ganz nahe bei den Fans
Eishockey Die Augsburger Panther kommen mit einer Delegation nach Rain zur Eisbahn am Schloss. Was für die Profis derzeit das oberste Gebot ist
Rain Ganz so gut und vor allem lautstark wie im Augsburger CurtFrenzel-Stadion war die Stimmung natürlich nicht. „Shugg macht die Arena zum Tollhaus“, titelte die DZ in der Ausgabe des vergangenen Montags, nachdem die Panther den Tabellenersten EHC München bezwungen hatten. Zu was die 350 Zuschauer an der Eisbahn am Schloss in Rain jedoch fähig waren, bewiesen sie am gleichen Abend, als eine kleine Delegation der Panther dort ihre Fans besuchte. „Begrüßen Sie die beiden Spieler, wie es sich gehört“, forderte Moderator Markus Erdt die Zuschauer auf. Er nannte nur die Vornamen Evan und Alexander, worauf die Fans lautstark im Chor „Trupp und Thiel“antworteten.
Wie er sich nach dem anstrengenden Spiel fühle, fragte Erdt auf Englisch, worauf der aus Alaska stammende Trupp erwiderte, er sei etwas müde, jedoch gehe es ihm sehr gut. In der aktuellen Saison laufe es wesentlich besser als in der vergangenen, äußerte sich Thiel zur sportlichen Situation. Obwohl es ein hartes Stück Arbeit gewesen sei, den sechsten Platz in der Tabelle zu erreichen. Die Mannschaft sei im Umbruch, argumentierte Thiel. Neue Spieler und dazu ein anderer Trainer erforderten vollen Einsatz der Mannschaft. Deshalb feierte das Team den Erfolg gegen München mit Wasser, denn schon in ein paar Tagen warten die nächsten Gegner.
Realistisch sei ein vierter oder sogar dritter Platz, was im Viertelfinale der Play-offs den Heimvorteil bescheren würde, sagte Sportmanager Duanne Moeser. Möglich werde dieser Erfolg nur, wenn das Team ans Limit gehe, und dafür sei Disziplin das oberste Gebot. Nur damit lasse sich der finanzielle Nachteil ausgleichen. Auf Nachfrage von Erdt erklärte Gesellschafter Maxi- milian Horber: „Wir verfügen nur über einen Jahresetat von fünf Millionen Euro.“Im Vergleich zum EHC München, der 13 Millionen einsetzen könne, sei das eine relativ bescheidene Summe.
Die Tatsache, dass die Panther derzeit keinen Hauptsponsor haben, zwingt das Management dazu, mit Kreativität neue Geldquellen zu erschließen. Aus einer Idee entstand die Aktion „Im Rampenlicht“. Begleitet von Maskottchen Datschi, das sich mit der Trikotnummer 78 unter die Fans mischte, wichen die Gäste aus Augsburg keiner Frage aus. Nur zu den Schiedsrichterleistungen äußerten sie sich nicht. Ob sie sich benachteiligt fühlen, fragte ein Fan. „Darauf darf ich nichts sagen“, meinte Thiel. Als Erstligist wolle man sich auch wie Profis verhalten. Was er sich abschauen wolle, fragte Erdt den Zweiten Bürgermeister Leo Meier. Er bewundere die Schnelligkeit und Athletik der Spieler und würde gerne den Bodycheck beherrschen, antwortete er.
AEV Profis bestreiten Gaudi Partie mit Hobbyspielern
Intensiven Körperkontakt sahen die Zuschauer danach allerdings nicht, die sich dicht um die Bande drängten, um ja keine Aktion der Profis zu versäumen. In einem Gaudi-Spiel Vier gegen Vier, in dem sich Hobbyspieler des AEV-Fanklubs Donau-Ries gegenüberstanden, siegte das Team von Trupp gegen Thiel mit 6:5. Die beiden Profis bestritten dieses Match ohne ihre gewohnte Schutzausrüstung und ließen den Fanklub Tore erzielen.
Einen Zuschauer veranlasste das zu der Bemerkung: „Was wäre wohl gewesen, wenn die beiden ernst gespielt hätten?“Doch darum ging es an diesem Abend nicht. Entscheidend sei es, die Menschen an der Eisbahn am Schloss zu vereinen, wie Bürgermeister Gerhard Martin betonte.