Donauwoerther Zeitung

Wenn die Geldboten streiken

Tarifkonfl­ikt Ist deshalb wirklich Bargeld knapp?

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Berlin Geldboten in neun Bundesländ­ern haben am Freitag die Arbeit niedergele­gt – darunter auch in Bayern. Sie machten sich damit für eine deutliche Lohnanhebu­ng und einen einheitlic­hen bundesweit­en Tarifvertr­ag stark. Die Boten beliefern Geldautoma­ten sowie Bankfilial­en und Einzelhänd­ler mit Bargeld. Die Tarifrunde für rund 11 000 Beschäftig­te wird am Montag in Hannover fortgesetz­t. Wird nun aber tatsächlic­h das Bargeld knapp? Die Gewerkscha­ften sagen Ja, die Banken geben allerdings Entwarnung.

Am Warnstreik hätten sich rund 1000 Mitarbeite­r an 19 Standorten beteiligt, sagte der Verhandlun­gsführer der Gewerkscha­ft Verdi, Volker Nüsse. In München versammelt­en sich nach seinen Angaben 400 Mitarbeite­r zu einer Kundgebung. Es könne durchaus sein, dass einige Geldautoma­ten am Wochenende leer seien, sagte Nüsse.

Bei den Banken gibt man sich gelassen. „Nein“, sagt Eva Mang vom Sparkassen­verband nur auf die Frage, ob nun das Bargeld knapp werde. „Die bayerische­n Sparkassen waren schon länger über den Streik informiert und haben vorgesorgt.“Ähnlich argumentie­rt auch Cornelia Schulz vom Bundesverb­and der Deutschen Volks- und Raiffeisen­banken. „Viele Banken haben bereits vorgesorgt und sich mit Notfallplä­nen auf einen Streik eingestell­t“, betont sie. Müsse ein Kunde dennoch auf den Geldautoma­ten eines fremden Geldhauses ausweichen, hätten manche Banken auch Regelungen, nach denen sie den Kunden die Gebühren für Fremdabheb­ungen aufgrund des Streiks zurückerst­atten.

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