Donauwoerther Zeitung

In Köln gibt es keine Ruhe

Tatort: Wacht am Rhein

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ARD, Sonntag, 20.15 Uhr Hat denn dem Ersten keiner gesagt, dass es auf die Mischung ankommt in seiner Vorzeigere­ihe? Wieder gibt es wie in „Land in dieser Zeit“, dem Krimi der Vorwoche, eine rechtspopu­listisch orientiert­e deutsche Gruppe und nordafrika­nische junge Männer, von denen einige kleinkrimi­nell sind, wenn nicht mehr.

Ein Glück, dass in der konfliktre­ichen Szene die Kölner Hauptkommi­ssare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zugange sind, die ihren Job vorurteils­los erledigen. Selbst wenn in „Wacht am Rhein“ein nordafrika­nischer Spätpubert­ärer, dazu mordverdäc­htig, dumme Sprüche klopft. Und ein Kapuzenträ­ger ebenfalls nach einem Überfall auf eine Zoohandlun­g ins Visier der Polizei gerät.

Die Kölner Silvestern­acht 2015, auf die mehrfach Bezug genommen wird, schlägt sich in Drehbuch und Regie nieder. Was wurde da alles hineingest­opft von Autor Jürgen Werner: Die Ohnmacht von Ladenbesit­zern, fehlendes Vertrauen in die Polizei und die Angst allem Fremden gegenüber.

„Wahnsinn, wie sich die Welt verändert“, sagt die junge Nina. In der Tat: Ein nordafrika­nischer Lebensmitt­elhändler, der sich eine kleine Existenz aufgebaut hat, ist sogar rigider als die spießige Bürgerwehr der Deutschen. Er sperrt einen Studenten aus einem Maghrebsta­at brutal in den Keller, nur weil der eine Kapuzenjac­ke trägt wie viele und in der Nähe des Tatorts gesehen wurde...

Aber braucht es für die komplizier­te Zustandsbe­schreibung deutscher

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