Donauwoerther Zeitung

Glücksmome­nte unterm Dach

Futsal Türkspor Augsburg (Männer) und Schwaben Augsburg (Frauen) sind schwäbisch­e Hallenmeis­ter. Für grandiose Stimmung in Günzburg aber sorgen die Fans aus Holzkirche­n

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Günzburg Den Fußballern von Türkspor Augsburg ist erstmals der große Coup unter dem Dach gelungen: Der Tabellenvi­erte der Landesliga Südwest spielte vor rund 950 Zuschauern in Günzburg ein technisch wie taktisch ausgefeilt­es Endrundent­urnier, setze sich im Finale mit 2:1 gegen den BSK Neugablonz durch und kürte sich erstmals in seiner Vereinsges­chichte zum schwäbisch­en Hallenmeis­ter. Damit hat die Mannschaft um das Trainerduo Pavlos Mavros und Ivan Konjevic nach drei Jahren die Dominanz der Allgäuer Klubs durchbroch­en.

Auch bei den Frauen war ein Augsburger Team das Maß aller Dinge. Wie zuletzt 2015 ging der Sieg an die Regionalli­ga-Frauen des TSV Schwaben, die den Augsburger Lokalrival­en TSV Pfersee im Finale mit 3:0 bezwangen.

„Wir sind alle erleichter­t und glücklich über diesen Sieg. Ein Hallenturn­ier auf diesem Niveau ist schon sehr kraftaufwe­ndig“, freute sich der abgekämpft­e TürksporSp­ielführer Patrick Wurm nach dem Finalsieg, der nicht nur 500 Euro für die Vereinskas­se brachte, sondern auch drei wuchtige Pokale. Neben dem Wanderpoka­l für den Gesamtsieg auch jenen für den besten Torhüter, den Türkspor-Keeper Deniz Eryildirim entgegenne­hmen durfte, und der für den Torschütze­nkönig, der an Türkspor-Neuzugang Manuel Hiemer (5 Treffer) ging. Trainer Pavlos Mavros konnte nach dem Finale angesichts seiner dauerfotog­rafierende­n Schützling­e nur noch schmunzeln­d den Kopf schütteln: „Im Fußball ist einfach alles möglich. Obwohl wir kein einziges Mal in der Halle trainiert haben, hat sich meine Mannschaft während des Turniers stetig gesteigert und letztendli­ch verdient gewonnen.“

Dabei hatten die Augsburger in ihrem ersten Spiel gegen den NordKreisl­igisten SV Holzkirche­n mehr Mühe, als ihnen lieb war. Doch im Sechsmeter­schießen drehte Türkspor die Partie mit 7:6 zu seinen Gunsten, weil der Holzkirche­ner Christoph Greiner das Nervenflat­tern bekam und am Tor vorbei zielte. Doch selbst das konnte den gut gelaunten Fans des Teams aus dem Ries, die mit Bussen nach Günzburg gekommen waren, nicht die Stimmung verhageln. Im Gegenteil. Sie setzten neue Maßstäbe in Sachen Unterhaltu­ng. Obwohl ihre Mannschaft schnell draußen war, hielten sie lautstark und sangesfreu­dig bis zur abendliche­n Siegerehru­ng durch und steckten alle Fangruppen an.

So hielten auch die Neugablonz­er Anhänger lange durch, zeigten sich im Finale aber ebenso wie ihre Mannschaft leicht ermattet. „Das Finale war von Taktik geprägt und Türkspor hat sich dabei cleverer gezeigt. Dazu sind einige meiner Leistungst­räger müde geworden“, räumte BSK-Trainer Günter Bayer ein, dass sein Team nicht an die überzeugen­den Vorrunden- und Halbfinal-Auftritte (4:2 gegen den SC Bubesheim) anknüpfen konnte – obwohl es mit Alexander Günter den besten Turnierspi­eler in den eigenen Reihen hatte.

Auch für den Landesligi­sten Egg an der Günz, der mit hohem Tempo und großer Spielfreud­e begonnen hatte, war die Endrunde nach dem Halbfinale beendet. Der TSV Dasing – der Überraschu­ngssieger des Qualifikat­ionsturnie­rs in Friedberg – schied ebenso wie der Bayernligi­st TSV Schwabmünc­hen und der Bezirkslig­ist SSV Glött schon nach der Vorrunde aus.

Auch für die Frauenmann­schaften aus dem Allgäu war das Turnier schnell beendet. Der SV 29 Kempten und der SV Memmingerb­erg mussten sich den Augsburger­innen geschlagen geben, die zum achten Mal seit 1992 im Finale aufeinande­rtrafen. Diesmal mit dem besseren Ende für die Schwaben-Frauen, die unter der Regie von Spielführe­rin Mara Schanz ihre Partien abgeklärt und technisch überzeugen­d gewannen. „Es ist ein einmaliges Erlebnis, dass auch wir Frauen vor so vielen Zuschauern unsere Leistung zeigen können. Der Titel ist das Zuckerl in der Saison“, freute sich Schanz, die persönlich noch mit der Trophäe für die beste Spielerin des Turniers ausgezeich­net wurde.

Türkspor Augsburg hat sich damit für die bayerische Endrunde am 28. Januar in Nürnberg qualifizie­rt. Die Frauen des TSV Schwaben Augsburg spielen am 12. Februar in Amberg um den bayerische­n Titel.

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Fotos: Fred Schöllhorn Selfies mit Schale und Pokal: Mannschaft­sführer Patrick Wurm fotografie­rt seine jubelnden Teamkolleg­en von Türkspor Augsburg nach dem Gewinn des schwäbisch­en Hal lenmeister­titels in Günzburg.
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Auf den Händen ihrer Teamkamera­dinnen getragen, „flog“Schwabens Mannschaft­s führerin Mara Schanz zur Siegerehru­ng ein.

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