Donauwoerther Zeitung

Bevölkerun­gsprognose: Leichtes Plus bis 2035

Landkreis Es gibt Zuzug – sofern die Wirtschaft weiter brummen sollte. Aber die Region wird zusehends älter

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Donauwörth Prognosen treffen Aussagen über zukünftige Ereignisse beruhend auf Beobachtun­gen aus der Vergangenh­eit und auf theoretisc­h fundierten, objektiven Verfahren. Unter diesem Gesichtspu­nkt hat der CSU-Landtagsab­geordnete Wolfgang Fackler die regionalis­ierte Bevölkerun­gsvorausbe­rechnung des Landesamte­s für Statistik analysiert, die Ende Dezember veröffentl­icht wurde. Welche Konsequenz­en könnten sich daraus für die politische Arbeit auf Landeseben­e für den Landkreis Donau-Ries ergeben?

„Zusammenfa­ssend bleibt festzuhalt­en, dass die Regionalpo­litik zur Stärkung des ländlichen Raumes weiter an Bedeutung gewinnen wird.“Denn schließlic­h trügen Investitio­nen in die Infrastruk­tur, Verlagerun­gen von Wissenscha­ft in die Regionen und kurze Wege zu Behörden zur Stabilisie­rung und zum Schaffen von Zukunftspe­rspektiven bei, so Fackler. Daneben spiele aus seiner Sicht insbesonde­re die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum eine wichtige Rolle.

„Aber auch und gerade die Sozialpoli­tik wird zur Stärkung der weichen Faktoren wie Kinderbetr­euung, Pflege, Ehrenamt oder der soziokultu­rellen Mentalität einer Gesellscha­ft von besonderer Bedeutung sein, um die Herausford­erung der gewandelte­n Gesellscha­ft 2035 meistern zu können“, meint Fackler.

Konkret geht die Prognose davon aus, dass die Bevölkerun­g des Landkreise­s Donau-Ries bis ins Jahr 2035 von derzeit 131300 auf 137300 ansteigen könnte. „Diese dynamische Entwicklun­g ist vor allem auf den arbeitspla­tzbedingte­n Zuzug von außen zurückzufü­hren. In den nächsten 20 Jahren werden für den Landkreis nämlich mehr Sterbefäll­e prognostiz­iert als es Geburten gibt“, so der Abgeordnet­e. Dabei wird von 1,38 Kindern pro Frau im bayerische­n Mittel ausgegange­n. Berücksich­tigt wurde auch die Zuwanderun­g von Flüchtling­en. „Das zeigt, von welch großer Bedeutung eine gelingende Integratio­n ist“, betont MdL Fackler.

Wenig überrasche­nd ist es auch, dass der Anteil der Menschen, die älter als 60 Jahre sind, von derzeit 25 Prozent auf 33 Prozent ansteigt, während der Anteil der unter 20-Jährigen von derzeit 19 Prozent auf 17 Prozent im Jahre 2035 zurückgeht. Dementspre­chend erhöht sich auch das Durchschni­ttsalter von 43,2 auf 46,5 Jahre. „Unsere Bürger werden älter. Dieser Trend muss zum Beispiel in die Diskussion

Die Sozialpoli­tik muss sich anpassen Die Städte werden wohl profitiere­n

über Pflege- und Altenheime einbezogen werden“, sagt Fackler. Die Prognosen für die Kommunen zeigen auch im Landkreis den Trend, dass die Städte Nördlingen, Donauwörth, Rain, Wemding und Oettingen wachsen.

Allerdings müsse auch analysiert werden, warum die Bevölkerun­gszahlen in den Städten Harburg und Monheim nach der Prognose tendenziel­l rückläufig sind und welche Gegenmaßna­hmen entspreche­nd eingeleite­t werden könnten. (dz)

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Foto: Kaya Eine Seniorin mit Rollator – der Landkreis wird, neuesten Studien zufolge, im Durch schnitt älter, was Folgen für die Pflege hat.

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