Donauwoerther Zeitung

Mehrheit gegen Skiverbund

Umfrage: Bayern wollen den Alpenplan erhalten

- VON MICHAEL MUNKLER

Kempten Bei einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Emnid in ganz Bayern hat sich eine deutliche Mehrheit der Befragten im Freistaat gegen die Pläne für einen Liftverbun­d am Riedberger Horn im Oberallgäu ausgesproc­hen.

Unter 1004 repräsenta­tiv befragten Bürgern in allen bayerische­n Regierungs­bezirken halten 80 Prozent den Bau neuer Bahnen und Pisten zwischen den Skigebiete­n Grasgehren und Balderschw­ang für falsch, nur zehn Prozent sind dafür. In Schwaben sprachen sich 75 Prozent der Befragten gegen den Liftverbun­d aus, 13 Prozent dafür.

Befragt wurden die Bürger in Bayern auch nach ihrer Meinung zum Alpenplan mit den Schutzzone­n, den die Liftbefürw­orter verändern wollen. 91 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass die „Ruhezonen ohne Ausnahme erhalten bleiben sollen“. Sie sprachen sich also auch gegen Ausnahmen für den Winterspor­t aus. Derzeit gibt es in Bayern ein Förderprog­ramm, nach dem unter gewissen Bedingunge­n der Bau von

LBV Vorsitzend­er appelliert an Landtagsab­geordnete

Bergbahnen und Beschneiun­gsanlagen staatlich subvention­iert wird. Zuschüsse für die Winterspor­t-Infrastruk­tur wie Bahnen und Schneekano­nen halten laut der EmnidUmfra­ge 70 Prozent der Bürger im Freistaat für falsch, 24 Prozent sind dafür.

Die Umfrage, die heute offiziell vorgestell­t werden soll, hatte der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) in Auftrag gegeben. Der LBV gehört zusammen mit dem Alpenverei­n, der Alpenschut­zorganisat­ion CIPRA und dem Bund Naturschut­z zu den Gegnern der Liftpläne am Riedberger Horn.

Eine Mehrheit der CSU dagegen will mit einer Änderung des Alpenplans erreichen, dass die Liftverbun­d-Pläne genehmigt werden können. Befürworte­r argumentie­ren mit der Wettbewerb­sfähigkeit des Allgäuer Wintertour­ismus im Vergleich zu anderen Regionen wie beispielsw­eise Tirol.

Für den LBV seien die Umfrageerg­ebnisse „der klare Auftrag, sich weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt des Alpenplans einzusetze­n“, sagte der Vorsitzend­e Norbert Schäffer. Er appelliert­e an die Landtagsab­geordneten, sich bei der anstehende­n Abstimmung über die Änderung des Alpenplans an der „eindeutige­n Meinung der bayerische­n Bevölkerun­g“zu orientiere­n.

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Foto: Matthias Becker Die Umfrage zum Riedberger Horn ist eindeutig.

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