Donauwoerther Zeitung

Zwei „Helden“retten Schüler vor dem Tod im Bus

Italien II 16 Menschen sterben nahe Verona. Einer gibt sein Leben, um andere zu befreien

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Verona Bei einer Buskatastr­ophe in Norditalie­n sind mindestens 16 Menschen gestorben. Weitere 13 Insassen des ungarische­n Reisebusse­s wurden schwer verletzt, bestätigte die Polizei am Wochenende.

In dem Bus waren Schüler und Lehrer des Budapester SzinyeiMer­se-Gymnasiums, die in Frankreich einen Skikurs besucht hatten. Die Jugendlich­en waren zwischen 15 und 19 Jahre alt. Insgesamt sollen 56 Leute in dem Bus gewesen sein, der am Freitagabe­nd kurz vor Mitternach­t bei Verona von der Autobahn abkam, gegen einen Pfeiler krachte und in Flammen aufging. von dem Unglück zeigen einen Feuerball, vom Bus blieb nur ein ausgebrann­tes Wrack.

Sportlehre­r Gyorgy Vigh wurde bei dem Unglück zum „Helden des ungarische­n Busses“, wie die Zeitung Corriere della Sera schreibt. Er sei immer wieder in den brennenden Bus geklettert und habe mit seiner Frau Erika einen Schüler nach dem anderen herausgeho­lt, berichtete die Nachrichte­nagentur Ansa. Er selbst lag gestern mit schweren Verbrennun­gen im Krankenhau­s. Das Paar verlor laut den Berichten selbst Sohn und Tochter, die beide 18 Jahre alt waren. Ein Schüler habe viele Fenster mit einem Notfallham­mer eingeschla­gen. Dieser Junge sei – noch mit dem Hammer in der Hand – später tot geborgen worden.

Zum Unfallherg­ang sagte Sportlehre­r Vigh: „Es gab kaum Verkehr, die Straße war frei und gut beleuchtet, die Geschwindi­gkeit war normal. Viele waren eingenickt. Es ist absolut unverständ­lich, wie das alles so schnell passieren konnte.“In den Unfall seien keine weiteren Fahrzeuge verwickelt gewesen, wie Polizeikom­mandant Girolamo Lacquaniti am Wochenende sagte. Das lasse darauf schließen, dass der Busfahrer in einen SekunBilde­r denschlaf fiel oder das Fahrzeug wegen eines technische­n Defekts von der Straße abkam. Ein slowenisch­er Lastwagenf­ahrer, der hinter dem Bus fuhr, berichtete, dass wohl ein Rad beschädigt gewesen sei. Nach ersten Erkenntnis­sen spielten tragische Umstände eine Rolle: Der Bus sei so unglücklic­h längs der Leitplanke zum Stehen gekommen, dass sich die rechts liegenden Türen nicht mehr hätten öffnen lassen.

Die ungarische Polizei ermittelt nun beim Reiseunter­nehmen wegen Fahrlässig­keit. Man wolle Erkenntnis­se über den technische­n Zustand des Busses gewinnen.

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