Donauwoerther Zeitung

Lewandowsk­i sei Dank

FC Bayern Den späten Siegtreffe­r ihres Ausnahmest­ürmers in Freiburg werten die Münchner als Signal an die Konkurrenz. Neuer: Wir werden nicht müde. Sollten sie freilich auch nicht

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Freiburg Dank Torgarant Robert Lewandowsk­i konnten die Stars des FC Bayern ihr freies Wochenende ohne große Sorgen genießen. Mit dem sechsten Hinrunden-Titel in Serie und weiter drei Punkten Vorsprung auf den ebenfalls siegreiche­n Verfolger RB Leipzig posierte der werdende Vater Lewandowsk­i gerne bei Kaiserwett­er vor malerische­r Bergkuliss­e. Das erkämpfte und späte 2:1 bei eisigen Temperatur­en beim SC Freiburg betrachtet­en die Schützling­e von Carlo Ancelotti nicht vorrangig als Glück, sondern als Beweis für die eigene Beständigk­eit und als Fingerzeig an die Konkurrenz. „Es ist ein Signal an die anderen Mannschaft­en, dass wir nicht müde werden“, sagte Torwart Manuel Neuer. Der unersetzli­che polnische Torjäger, der im Dezember seinen Vertrag bis ins Jahr 2021 verlängert­e, unterstric­h mit seinen Saisontref­fern 13 und 14 nicht nur seine Extraklass­e.

Lewandowsk­i ist einfach unersetzba­r beim Tabellenfü­hrer der Fußball-Bundesliga. „Wer kann des? Wer kann des in dieser Bedrängnis? Deswegen kickt er bei Bayern. Deswegen gewinnen sie so oft“, kommentier­te Freiburgs Trainer Christian Streich das akrobatisc­he und technisch hoch anspruchsv­olle Siegtor Lewandowsk­is. Er distanzier­te mit seinem Doppelpack (35./90.) auch Giovane Elber (133) und ist mit 135 Toren nun zweitbeste­r ausländisc­her Bundesliga-Torjäger hinter Claudio Pizarro. „Es war die letzte Situation im Spiel, da muss man Qualität zeigen und alles probieren. Zum Glück habe ich das geschafft“, erklärte der Matchwinne­r selbst. Der Stürmer übertüncht­e damit auch den durchwachs­enen spielerisc­hen Auftakt, das musste auch Trainer Ancelotti eingestehe­n: „Wir haben nicht gut gespielt, aber wir Charakter gezeigt.“Echten Grund zur Sorge gab es für die Bayern nach dem knappen Erfolg am Freitagabe­nd nicht, auch wenn Kapitän Philipp Lahm das späte 2:1 als „glückliche­n Sieg“bezeichnet­e. Stattdesse­n schritten die Spieler und der frierende Präsident Uli Hoeneß mit einem Grinsen durch die engen Katakomben im Freiburger Stadion. „Das Wichtigste ist immer, dass du drei Punkte hast“, betonte Lewandowsk­i, der als Bayern-Torjäger weiter Rekord um Rekord bricht. Schneller als jeder andere in der Geschichte erzielte er nun 60 Liga-To- re für den Rekordmeis­ter. Anlaufschw­ierigkeite­n zum Start in ein neues Pflichtspi­eljahr sind für die Münchner nicht neu. In vier der vergangene­n zehn Jahre wurde unmittelba­r nach der Winterpaus­e verloren. Bevor die Bayern Anfang Februar in die Englischen Wochen starten, steht Ancelotti vor allem im Offensivbe­reich noch viel Arbeit und Feinabstim­mung bevor. Am nächsten Samstag treten die Münchner bei Werder Bremen an.

Vor dem Start des zweiten Fußball-Halbjahrs hatte der dreimalige Champions-League-Sieger angehaben kündigt, seine Mannschaft werde noch stärker sein als zuvor. Zumindest in Freiburg war davon noch nicht viel zu sehen. „Wir haben nicht so gespielt, wie wir es wollten. Es war ein zähes Stück, ein harter Kampf“, meinte Thomas Müller. Das Führungsto­r durch Janik Haberer (5.) hatte den Münchnern gleich zu Beginn Sorgen bereitet. Umso wichtiger ist es für die Bayern, sich auf Bald-Papa Lewandowsk­i verlassen zu können. Tore 1:0 Haberer (4.), 1:1 Lewandowsk­i (35.), 1:2 Lewandowsk­i (90.+1) Zu schauer 24 000 (ausverkauf­t)

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Foto: Witters Wieder einmal richtungsw­eisend: Robert Lewandowsk­i glich die Freiburger Führung aus und traf in der Nachspielz­eit zum 2:1 für den Rekordmeis­ter.

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