Man braucht Geduld und Barmherzigkeit
Zum Interview „Schlagabtausch um die Integration“mit Wolfgang Fackler und Albert Riedelsheimer vom 16. Januar: Alle, die mit Flüchtlingen und anderen Menschen in Notsituationen beruflich oder ehrenamtlich beschäftigt sind, haben sicherlich wegen des persönlichen Kontaktes andere Erfahrungen als jene, die vom Schreibtisch aus oder in Parlamenten über die Menschen reden, streiten – und Entscheidungen treffen.
Die „Praktiker“trifft das persönliche Schicksal einzelner Menschen da ganz anders. Die Flüchtlinge kommen ja aus anderen Kulturkreisen und was sie von Kindheit an erfahren und gelernt haben, das hat sie geprägt. Die einen können und wollen sich nicht mehr umstellen und bei anderen braucht man viel Geduld, Herz und bisweilen auch gütige Nachsicht und Barmherzigkeit. Wir erwarten dies auch von den anderen Menschen uns gegenüber, wenn wir in Schwierigkeiten sind, oder?
Dennoch müssen auch die Schreibtischpraktiker Entscheidungen treffen, was nicht immer einfach ist – der Schlagabtausch zeigt es uns. Wenn schon nicht in Donauwörth die Einheit der Herzen und des Geistes beziehungsweise Verstandes rüberkommt, wie können wir dann in ganz Deutschland und Europa Lösungen erwarten, die zur Folge haben, dass ein Land nicht überfordert wird, dass aber auch den wirklich schutzbedürftigen Menschen Hilfe und Wertschätzung bringt?
Keine einfache Aufgabe, aber wenn wirklich alle ehrlich mit Herz und Verstand sich bemühen, dann könnte es schon noch besser werden. Selbst Papst Franziskus hat sich kürzlich bedankt für Deutschland und seine Hilfe in schwierigen Zeiten.
Dass sich die Flüchtlinge an bestimmte Regeln und bei uns gültige Gesetze halten müssen und sollten, dies darf man sicherlich erwarten. Heinrich Wegertseder, Donauwörth
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