Karl Heinz hat seinen Ehering wieder
Suchaktion Ein Ranger entdeckt das Schmuckstück auf einem Wanderweg in einem Nationalpark. Was dann folgt, ist eine Art Eifel-Krimi. Mit glücklichem Ausgang für einen Rentner
Schleiden Es könnte der Anfang eines gruseligen Eifel-Krimis sein: Ein Ranger des Nationalparks Eifel, Max Effenberg, stapft durch den Neuschnee, als er plötzlich auf dem Boden etwas glitzern sieht. Er bückt sich, um zu gucken, was da glänzt, und entdeckt einen Ehering. Die Namen Karl-Heinz und Irma sind eingraviert. Vom Besitzer fehlt jede Spur. Was danach passiert, ist einem Krimi gar nicht so unähnlich, nur vollkommen harmlos und mit Happy End.
Denn der Ranger stellte vor einer Woche ein Foto des gefundenen Schmuckstücks auf die Facebook-Seite des Nationalparks und bat um Hilfe bei der Suche nach dem Besitzer. Mehr als 10 000 Menschen teilten den Beitrag. Und anscheinend aktivierte er bei einigen auch detektivische Talente. Sie gaben scharfsinnige Hinweise, wie den, dass die Gravur darauf hindeute, dass der Besitzer schon betagter sei, weil diese Schriftart in den 1960er Jahren modern gewesen sei. Schließlich hatten die Internet-Spürnasen Erfolg. Die Tochter des gesuchten KarlHeinz, der seinen Nachnamen nicht öffentlich machen will, erfuhr von dem „Fahndungsaufruf“und fragte ihren Vater, wo er denn seinen Ehering habe. Der 83-Jährige und seine Frau Irma waren 51 Jahre verheiratet; Irma starb vor zwei Jahren. Seitdem habe er den Ring immer und so selbstverständlich am kleinen Finger getragen, dass er den Verlust gar nicht bemerkt habe, sagte er.
Er meldete sich bei der Parkverwaltung und reiste gestern für die Ringübergabe aus dem 140 Kilometer entfernten Duisburg nach Schleiden. Ein wahrer Eifel-Krimi also, mit gutem Ausgang und glücklichem Ringbesitzer.