Schöne Lage, aber Lärm von der B 25
Dorferneuerung Hoppingen soll in den kommenden Jahren aufgewertet werden. Planungsbüro stellt im Harburger Stadtrat erste Gedanken vor. Bürger sollen mitreden
Harburg Nach Ebermergen und Schrattenhofen will die Stadt Harburg mit Hoppingen einen dritten Ortsteil durch eine Dorferneuerung aufwerten. Nun hat das Architekturund Städtebaubüro Moser + Ziegelbauer damit beauftragt, das Projekt zu übernehmen. Im Stadtrat äußerte eine Vertreterin des Büros erste Eindrücke und erklärte das weitere Vorgehen und nannte die möglichen Ziele.
Bürgermeister Wolfgang Kilian verwies darauf, dass man in Ebermergen und Schrattenhofen gute Erfahrungen mit der Dorferneuerung gemacht habe. Die Präsentation des Büros Moser + Ziegelbauer (Nördlingen) habe das neunköpfige Auswahlgremium überzeugt. Man gehe davon aus, dass die Planer „uns behutsam, aber ambitioniert zur Seite stehen“.
Susanne Moser Knoll erklärte, ihr Büro sei bereits mit 16 Dorferneuerungen betraut worden, zumeist im Ries. Erster Schritt in Hoppingen sei eine Bestandsaufnahme. Es werde beispielsweise erfasst, welches Gebäude wie genutzt wird und wo Freiflächen bestehen. Darauf folge eine Analyse, bei der geklärt werde, welche Stärken und Schwächen in gut 260 Einwohner zählenden Dorf vorhanden sind.
Zu den Stärken gehöre sicher die hervorragende Verkehrsanbindung (B 25 und Bahn-Haltepunkt), die schöne Lage in der Landschaft zwischen Wörnitz und Rollenberg. Es gebe einen Dorfplatz vor der Kirche, zahlreiche Gärten, Grünflächen sowie Fußwegverbindungen. Negativ fallen laut Moser-Knoll folgende Punkte auf: Es stehen einige Gebäude leer, viele Verkehrsflächen haben Mängel, die Ortseingänge sind nicht besonders einladend gestaltet und in einem Teil des Orts sind die Fahrzeuge der B25 zu hören.
Aus der Analyse könnten Ziele formuliert werden – unter anderem die Neugestaltung der Straßen, die Reduzierung der versiegelten (asphaltierten) Flächen und das Erhöhen der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Bei der Dorferneuerung mit im Boot sitzen die Landschaftsplaner des Büros Daurer + Hasse (Buchloe). „Es geht um Lebensqualität“, sagte Wilhelm Daurer. Man wolle die Leute im Ort halten und in diedem sen zurückbringen. Daurer merkte an, sein Büro habe besonders ein Augenmerk auf die Gestaltung von Grün- und Spielflächen sowie die Nutzung des Elements Wasser. Dieses habe grundsätzlich einen hohen Erlebniswert.
Sowohl Moser-Knoll als auch Daurer betonten, dass neben den beteiligten Institutionen auch die Bürger stets mit am Tisch sitzen sollen. So finde im Februar ein Seminar in Thierhaupten statt, an dem neben 20 Personen aus dem Dorf auch die beiden Planer und das Amt für ländliche Entwicklung teilnehmen. Die Behörde ist für die staatlichen Zuschüsse zuständig, die für die Dorferneuerung fließen sollen. Das Seminar sei wichtig, um die Bedürfnisse der Hoppinger herauszufinden, erklärte Susanne Moser-Knoll. Man sei bestrebt, Arbeitsgruppen zu bilden. Im Laufe des Jahres solle dann die sogenannte Vorbereitungsplanung erstellt werden.
Man dürfe am Anfang der Dorferneuerung im positiven Sinne „auch ein bisschen spinnen“, merkte Bürgermeister Kilian an. Im Laufe des Verfahrens werde man dann sehen, was am Ende rauskommt. „Es wäre schön, wenn wir am Schluss sagen können: Es hat sich gelohnt“, so Kilian.