Donauwoerther Zeitung

Happy Birthday, Miss Hüftschwun­g

Musik Shakira ist die vielleicht einzige Spielerfra­u der Welt, die mehr verdient als ihr Mann. Mit diesem Geld tut sie in ihrer Heimat Kolumbien viel Gutes und wird auch dafür geliebt

- VON TOBIAS KÄUFER

Bogota Multimilli­onärin, Mutter und Musikikone: Shakira Isabel Mebarak Ripoll, wie die Kolumbiane­rin mit vollen Namen heißt, gehört zu jenen Frauen, die ganze Gesellscha­ften verändern können – und sie tut dafür schon einiges. Morgen wird sie 40 Jahre alt.

Liiert mit einem Weltmeiste­r und Superstar des FC Barcelona ist Shakira wahrschein­lich die einzige Spielerfra­u der Welt, die noch mehr Geld verdient als ihre bessere Hälfte. Mit Gerard Piqué – der am Donnerstag ebenfalls einen runden Geburtstag feiert, seinen 30. – hat sie zwei Söhne, Milan, 4, und Sasha, 2. Auch ein Traum, der in Erfüllung ging, denn das Paar hoffte lange vergeblich auf eine Schwangers­chaft. Zu Beginn ihrer Karriere gab sie einen legendären Schwur ab: Sollte sie einmal kommerziel­l erfolgreic­h sein, werde sie stets einen Teil ihrer Einnahmen spenden.

Als sie 2001 ihr erstes Album veröffentl­ichte, das auch englischsp­rachige Lieder enthielt, kam dieser Ruhm. Songs wie „Whenever, wherever“und ihr legendärer Hüftschwun­g machten sie zum Weltstar. Ihr Wort hat sie gehalten.

In Kolumbien baute sie Schulen in jenen Städten und Regionen des Landes, in denen der Staat schon lange aufgegeben hat. Die Stiftung „pies descalzoes“(nackte Füße) errichtet hochwertig­e Schulen, in denen Kinder aber zum Teil auch deren Eltern aus den Armenviert­eln ausgebilde­t werden. Die besten Kids der über 6000 Schüler der Shakira-Schulen gewinnen inzwischen nationale Bildungs- und Sportwettb­ewerbe. „Wenn ich in die Augen Kinder schaue, sehe ich ein unglaublic­hes Potenzial für diese Gesellscha­ft“, sagte sie bei einem ihrer oft geheim gehaltenen Besuche vor Ort wie in der bettelarme­n Provinz Choco.

Shakira war eine der ersten Künstlerin­nen, die die Kraft der sozialen Netzwerke erkannte. Mehr als 42 Millionen Menschen folgen ihr auf der Kurznachri­chten Plattform Twitter. Der neue US-Präsident Donald Trump kommt gerade mal auf die Hälfte.

Werbeauftr­äge verknüpft sie oft mit einer kräftigen Spende für ihre Stiftung oder lässt gleich das ganze Honorar einzahlen. Vor ein paar Ta- gen wurde eine ihrer Schulen in der Heimatstad­t Barranquil­la zur innovativs­ten Bildungsei­nrichtung des Landes gewählt: „Das ist für mich wichtiger als ein Grammy“, sagte Shakira der Tageszeitu­ng El Tiempo. Solche Kommentare kommen an in einem Land, in dem Korruption auch in der Bildungspo­litik zum Alltag gehört.

Obwohl sie schon lange nicht mehr in Kolumbien lebt, sondern in Spanien, der Sicherheit und der Liebe wegen, wird sie in ihrem Heimatland deswegen verehrt: „Sie hat Kolumbien internatio­nal ein neues Ansehen verschafft“, sagt Natalie Ackermann, deutsch-kolumbiani­dieser sches Model und Ex-Miss-Deutschlan­d, die wie Shakira in Barranquil­la aufgewachs­en ist.

Mehr als 75 Millionen Tonträger hat Shakira verkauft, sie ist UnicefBots­chafterin, geht bei Staatspräs­identen ein und aus. Die Musik ist aber ihr wichtigste­r Lebensinha­lt: „Ich werde weitermach­en so lange mich der Geist und der Körper tragen.“Etwas anderes hat sie ohnehin nicht gelernt. Die erste Platte nahm sie mit 13 auf, gerade mal 1000 Stück wurden davon verkauft. Heute ist sie eine der bestbezahl­ten Sängerinne­n des Planeten, die bei WMFinals singt und neue Tanzstile entwickelt.

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Foto: Britta Pedersen, dpa Seit sie 2001 mit englischen Liedern wie „Whenever, Wherever“auch außerhalb Lateinamer­ikas berühmt wurde, ist der Hüft schwung Shakiras Markenzeic­hen. Doch die Sängerin kann mehr als große Bühnenshow­s.

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