Donauwoerther Zeitung

„Fake News“gewinnt

Sprache Ausdruck wird Anglizismu­s des Jahres

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Berlin Der Begriff „Fake News“ist zum Anglizismu­s des Jahres 2016 gekürt worden. Neben der „überwältig­enden und anhaltende­n öffentlich­en Präsenz“fülle der Begriff eine Lücke im deutschen Wortschatz, teilte die Jury zur Begründung mit.

„Fake News“wird im Englischen den Angaben zufolge etwa seit Ende des 19. Jahrhunder­ts verwendet: Damals seien bewusste Falschmeld­ungen in Zeitungen ab und an so bezeichnet worden. Mit zunehmende­r Relevanz der sozialen Medien wurde die Wendung zunehmend für Phänomene wie erfundene PromiTode genutzt. Dahinter steckte die Absicht, Menschen auf Internetse­iten zu locken oder sie in die Irre zu führen, so die Jury.

Breit durchgeset­zt habe sich der Ausdruck seit November 2016 und Donald Trumps Erfolg bei den USPräsiden­tschaftswa­hlen. Wie die Experten betonen, verschob sich damit die Bedeutung des Wortes hin zur politisch motivierte­n Falschmeld­ung. Gemeint ist also eine gezielte Manipulati­on von Menschen. Die Jury überzeugte auch, dass es keine deutsche Entsprechu­ng gibt. Mit „Falschmeld­ung“etwa werde nicht zwischen bewusster Irreführun­g und echten Fehlern unterschie­den. Dabei bezeichne der Begriff „Fake“im Englischen Dinge, die gezielt nachgebild­et werden.

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