Der Winter wirkt sich auf die Quote aus
Arbeitsmarkt 2,3 Prozent der Menschen im Kreis sind im Januar ohne Job gewesen. Was das mit den Temperaturen zu tun hat und in welchen Branchen weiterhin Fachkräfte gesucht werden
Donauwörth Die Arbeitslosenquote im Landkreis Donau-Ries hat im Januar bei 2,3 Prozent gelegen. Im Vorjahr betrug sie zu diesem Zeitpunkt 2,4 Prozent, vor einem Monat lag sie noch bei 2,0 Prozent. Exakt 1776 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet, wie die Agentur für Arbeit berichtet. Das bedeutet ein Plus von 246 zum Vormonat und einen Rückgang um 39 zum Vorjahresmonat. Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1450 offene Stellen zur Verfügung – 99 weniger als im Vormonat.
Richard Paul, Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, erläutert die aktuelle Entwicklung: „Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Anzahl der Arbeitslosmeldungen. Die saisonalen Entlassungen treffen im kurzfristigen Vergleich mit dem Vormonat vor allem Männer und Ausländer, da diese besonders häufig in den witterungsabhängigen Berufen arbeiten wie etwa im Bau- und Baunebengewerbe, Gartenbau, Straßenbau oder Fuhrunternehmen.“Der längerfristige Vergleich mit den Vorjahreswerten zeige aber eine Abnahme der Arbeitslosigkeit um 3,2 Prozent. Die Einstellungsbereitschaft der Firmen sei weiterhin sehr positiv, die wirtschaftliche Grundstimmung halte weiter an und lasse für das Jahr 2017 eine gute Arbeitsmarktsituation erwarten. „Jedoch fehlen in vielen Bereichen die notwendigen Fachkräfte. Deshalb ist für dieses Jahr die Qualifizierung für uns ein sehr wichtiges Thema. Jeder Arbeitslose, der sich weiterbilden will, kann und darf, und die gesetzlichen Möglichkeiten hierzu vorhanden sind, wird von uns unterstützt“, sagt Paul.
Die Arbeitslosenquote der jungen Leute unter 25 Jahren im Landkreis stieg von 1,3 Prozent im Dezember auf 1,4 Prozent im Januar, das entsprach 135 Personen am Stichtag. Bei den älteren Arbeitnehmern war die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,0 Prozent nach 2,5 Prozent im Vormonat, das entsprach 721 Personen. Bei den Ausländern erhöhte sich die Anzahl um 75 auf 346 Arbeitslose.
Im Januar begaben sich im Landkreis Donau-Ries 661 Personen neu auf die Suche nach einer Arbeitsstelle, 165 Personen weniger als noch vor einem Jahr. Zudem konnten 412 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 102 weniger als noch im Januar 2016.
Aktuell gab es 1450 offene Stellen zur Besetzung (plus 228 zum Vorjahresmonat). Dem ArbeitgeberService wurden in diesem Monat 356 neue Stellen gemeldet. Fachkräfte werden in vielen Bereichen gesucht – zum Beispiel im Handwerk (Tischler, Fleischer, Bäcker, Fahrzeuglackierer), im Metall- und Elektrobereich (Mechatroniker, Elektroberufe), in der Lagerwirtschaft (Fachkraft für Lagerlogistik), in der Altenpflege, aber auch im Verkauf (vor allem Lebensmittel), im kaufmännischen Sektor (etwa als Sachbearbeiter für Einrichtung, als Marketingfachkraft), als Softwareentwickler, als Erzieher und als Fachkraft für Abwassertechnik.
Von den 1776 arbeitslos gemeldeten Menschen wurden am Stichtag 1217 Personen (minus 5 zum Vorjahresmonat) im Rechtskreis SGB III und 559 Personen im Rechtskreis SGB II (minus 34 zum Vorjahresmonat) betreut. Mit dem 9. SGB IIÄnderungsgesetz erhalten Personen, die neben Arbeitslosengeld I auch Arbeitslosengeld II beziehen (sogenannte Aufstocker), seit Januar 2017 alle Leistungen der aktiven Arbeitsförderung durch die für sie zuständige Agentur für Arbeit. Die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes – insbesondere die Regelungen zur Bedarfsgemeinschaft – werden weiterhin vom Jobcenter gezahlt. Bis 2016 zählten die sog. Aufstocker zu den Arbeitslosen der Jobcenter. Seit Januar 2017 sind diese nun im Arbeitslosenbestand der Arbeitsagentur aufgeführt. (dz)